Oktober | , goldener.

Ein goldener Oktobersamstag mit herrlichen 22 Grad und viel Sonne und blauem Himmel. Ein goldener Oktobersamstag mit Laubhaufen zusammenrechen, Kompost umsetzen, Bokashi vergraben, ersten Möhren, Pastinaken sowie einem testhalber gezogenen Sellerie (na ja die brauchen wohl noch etwas). Ein goldener Oktobersamstag mit – Trommelwirbel – weiteren Unmengen von Tomaten. Vor allem die Sorte Blondköpfchen ist unfassbar ertragreich. Bis heute wusste ich nicht mal, dass man im Oktober überhaupt noch Tomaten ernten kann. Wieviele kg  wir da von unseren Pflanzen gezupft haben, wüsste ich zu gern. Vielleicht wiege ich nächstes Jahr unsere Ernte spaßeshalber.

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Und sonst so: allmählicher Rückbau (Bewässerung, Pflanzstangen, etc.); herbstliches „G’schaftln“ überall im Gartenverein; Pflaumenkuchen am Kesselberg; gelernt, dass wir unsere Dahlien noch ausgraben müssen zum Überwintern im Keller (huch?!); erster sich breitmachender Wehmut ob der Tatsache, dass es das für dieses Jahr bald erstmal war;

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Blüte des Tages: Astern

September | Volle Lotte.

Wie man sich wundern kann. Mit einem Schrebergarten kann einem das schon mal passieren. Dass man vormittags auf dem Weg in den Garten noch denkt „mmh eigentlich gibt es jetzt heute gar nichts wirklich zu tun, was mach ich nur? Ja vielleicht hier und da ein wenig die herbstlich vertrockneten Blumen und Stauden zurückschneiden und Tomaten ernten. Gut, dass ich die Zeitung mitgenommen habe…..“ und abends um 19:30 hinter sich das Gartentürchen zumacht nachdem man

    • einen Eibisch ausgegraben und vergepflanzt hat
    • eine Rharbaberpflanze ausgegraben, gedrittelt, verpflanzt und mit erstem Herbstlaub gemulcht hat
    • davor die dafür benötigten Pflanzlöcher ausgehoben, mit Komposterde und Hornspänen gedüngt und gefühlt mit je einem Hektoliter Wasser gewässert hat (denn auch rund 40 cm tief in der Erde ist alles immer noch staubtrocken..)
  • und davor an den Standorten der Wahl – damit man überhaupt neue Pflanzlöcher  ausbuddeln kann – sämtliches dort wucherndes Immergrün inklusive dichtem Wurzelwerk beseitigt hat
  • hier und da ein wenig die herbstlich vertrockneten Blumen und Stauden zurückgeschnitten hat
  • Leimringe an den Apfelbäumen getauscht hat
  • Bokashi-Saft als Dünger verteilt hat
  • (schon wieder) Tomaten geerntet hat
  • unterm Apfelbaum Zeitung gelesen hat.

Aus dem Beet direkt in den Topf. Überragend.

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Und sonst so: ein toter Vogel liegt hinter der Hütte im Gras (wir entsorgen ihn lieber im Hausmüll, denn erst gestern hab ich vom West-Nil-Virus bei Amseln und Co gelesen); eine kleine Erdkröte wohnt nun anscheinend in unserem Totholzhaufen und hüpfte munter da rum; der Plan für nächstes Jahr steht halbwegs:

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Blüten des Tages: Kapuzinerkresse

September | Kartoffelpremiere und Tomatenernte 4.0.

Das war sie also, unsere Kartoffelpremiere mit „Rote Emaille“ und „Blauer Schwede“. In Summe ob der Menge ein wenig ernüchternd, aber es ist wohl schlicht kein gutes Kartoffeljahr gewesen. Oder wie eine Gartennachbarin im feinsten Brandenburger Dialekt sagte: „Mit die Hitze is ja nu och nischte“.

Wir haben uns trotzdem über jeden einzelnen auch noch so kleinen Kuller gefreut.

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Zack Kartoffeln also raus und neue Erdbeerpflanzen rein.

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Und weil wir so schön im Arbeitsmodus waren, haben wir das übrige Beet direkt „winterfertig“ gemacht und mit Gründünger eingesät. Dabei kam der ein oder andere Thymian zum Vorschein, so dass wir an anderer Stelle im Garten ein kleines Thymianfeld anlegten. Möge er reichlich wachsen…

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Wie im letzten Beitrag angekündigt, stand der obere Gartenteil noch auf unserem Plan. Im ersten Schritt haben wir dort die alten Rosen rausgenommen, die sowieso nicht mehr wirklich blüten und nur noch aus Wildtrieben bestanden. Weitere Bodendecker, Dreimaster und Zierkohl musste ebenfalls weichen und machten Platz für  zwei Johannisbeersträucher und eine Jostabeere oder auch Jochelbeere genannt (eine Kreuzung aus Johannisbeere und Stachelbeere). Der Beerensommer 2019 kann von mir aus kommen. Nur eine Beerensorte fehlt weiterhin im Garten. Denn leider leider leider sind wir mit unseren Bodenbedingungen von den Anforderungen einer Heidelbeere ungefähr soweit entfernt wie Berlin von Neapel. Aber vielleicht habe ich irgendwann trotzdem mal Lust ein solches Moorbeet, welches es bedürfte, anzulegen. Ein wenig verrückt wäre es aber schon.

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Zu den Beeren im oberen Garten kamen dann noch sechs kleine Lavendelpflanzen dazu. Die Brombeeren im Streifen hinter der Hütte bekamen noch ein ihrer Zielhöhe von zwei Metern angemessenes Klettergerüst und sonst haben wir noch ein wenig in den Beeten ausgelichtet, zurückgeschnitten und geerntet. Ja, was soll man sagen. 2018 ist ein Tomatenjahr. Wir lieben es.

Und sonst so: große Freude über das selbst angezogene argentinische Eisenkraut, das noch so herrlich violett blüht und über die Fetthennen aus P. bei M. (DANKE!); fantastischer Apfelkuchen bei unserer Gartennachbarin; der Pfirsichbaum erholt sich immer mehr; der Herbst ist herrlich;

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Blüte des Tages: „und sie blühen doch!“ (Cosmea auf reichhaltigem Boden)

So sieht’s aus:

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September | panta rhei.

„Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.“

Mohnkapseln, 2018

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Der Sommer wird zum Spätsommer, das Licht verändert sich, die Luft riecht morgens schon ein wenig nach Herbst. In den nächsten Wochen ernten wir noch unsere  Kartoffeln, Pastinaken, Möhren und Sellerieknollen. Das Ende des Gartenjahres nährt sich also, doch schon sammeln wir Ideen und Saatgut für das kommende Frühjahr.

Wir haben vor, den oberen Gartenteil im Herbst auch nochmal anzupacken. Wenn noch Energie da ist. Die alten Rosen, die mittlerweile nur noch Wildtriebe haben und keinerlei Blüten mehr tragen, wollen wir zum Beispiel durch Lavendel ersetzen. Lavendel ist einfach die perfekte Gartenpflanzen: anspruchslos, pflegeleicht, verträgt Hitze,  Trockenheit und karge Böden bestens, riecht gut und die Hummeln lieben ihn. Also gerne mehr davon. Dazu habe ich meinen ersten Stecklingsvermehrungsversuch im Anzuchtkasten auf der Fensterbank gestartet. Und weil wir Beeren in allen Varianten und Variationen sehr gerne mögen, wollen wir davon zukünftig auch noch einige Sträucher im oberen Garten unterbringen. Vielleicht kann ich mich dann auch für die Josta-Beere, eine Kreuzung aus Johannisbeere und Stachelbeere, begeistern. Und vielleicht wagen wir das Experiment Heidelbeere.

Also Lavendel und Beeren, das ist erstmal der Plan. Dazu sollen noch mehr Fetthennen und das wunderbar violett blühende Eisenkraut kommen. Und langfristig: eine nette kleine Sitzgelegenheit unter dem Pfirsichbaum. Nach dem Gartenjahr ist vor dem Gartenjahr.

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August | Ende eines nichtendenwollenden Sommers.

Es ist kühler geworden in diesem Hitzesommer 2018. Wir sind zurück aus den Sommerferien in Zentral-, Nord- und Südfrankreich und kehren direkt von der A9 in unseren Garten zurück. Erntefreuden erwarten uns dort. Denn der August ist der neue September. Tomaten, Bohnen, Gurke, Zucchini, Äpfel, Lavendel und Kürbisse … herrlich schön war es zurückzukommen. Hätte unser Nachbar und das Bewässerungssystem nicht ganze Arbeit geleistet im August, wäre der heutige Anblick und die Ernte bestimmt nicht so positiv ausgefallen.

Aus einem der Nachbargärten ist wohl der Samen einer Riesensonnenblume (über 2m groß) in unseren Garten geweht worden. Oder hatten wir die nicht doch selber ausgesät?

Blüte des Tages (eine Aster als erster Herbstbote…):

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Juli | Natür pür.

Am letzten Wochenende hatten wir gleich mehrere Begegnungen mit der brandenburgischen Fauna. Der Garten liegt mitten im Wald und auch wenn wir Großstadtmenschen das manchmal zu vergessen scheinen – Natur ist eben Natur. Das heißt dann eben auch auf zwei Erdwespennester zu stoßen, Warnstiche derselben zu kassieren (ein guter Gärtner hat deswegen immer eine halbe rohe Zwiebel zur Hand um sie quasi in der Sekunde des Wespenstichs schon auf die betroffene Stelle zu pressen), beim Werkeln am Kompost ein Mäusenest aufzudecken (und genauso schnell wieder zuzudecken), beim Aufladen von Holzhäckseln am Kesselberg eine Blindschleiche mitaufzuladen um sie noch in der Schrecksekunde gleich ein paar Meter entfernt wieder in die Wildnis freizulassen. Die obligatorische Spinne im Hosenbein gab’s dieses Wochenende noch gratis dazu.

Aber wir trist wäre es ohne all das Leben im Garten? Ich mag es mir nicht vorstellen. In der ZEIT gab es kürzlich einen interessanten Artikel über jene Menschen, die eigentlich gerne draußen sind – und dabei aber dabei doch lieber drinnen sind. Sie wollen keinen lebendigen Garten, sondern lieber einen mit viel Gedöns und Möbeln. Ich finde: jeder wie er mag. Aber ich finde auch, es sagt viel über unser Verhältnis zur Natur.

„Über die Möblierung des Gartens“ – online unter https://www.zeit.de/2018/27/gartenmoebel-gaerten-grill-terrasse

Und sonst so: wir haben….

  • Bohnen geerntet
  • sowie Zucchini und Minispitzkohl

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    • unsere Holzterasse geölt (gleichbedeutend mit „Faulenzen am Badesee leider aus Zeitgründen verschoben“)
    • den Kesselberg besucht, ein weiterer Biomassetausch stand an – welche Implikationen das für den dortigen Wald hat wird sich irgendwann zeigen aber unser rausgerupfter Bodendecker hat schon angewurzelt und wächst dort
    • uns gefreut dass sich die Anschaffung der zwei neuen Regentonnen gelohnt hat – es hatte letzte Woche genau einmal geregnet, dafür sind die 4 x 250 Liter dann auch randvoll gewesen
  • den ländlichen Wochenendausklang bei Freunden um die Ecke in Wernsdorf zu WM-Finale & Grill genossen
  • wieder was gelernt 

Juli | Der Lack war ab.

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Irgendwann musste es einfach mal soweit sein. Wir haben uns endlich aufgerafft und heute das Gartenhäuschen gestrichen. Das Holz mit rötlicher und die Fenster mit weißer Lasur. Ein riesiger Aufwand und jetzt hoffen wir auf Ruhe in den nächsten Jahren. Ach ja, nächstes Wochenende (müssen wir) vielleicht noch die Terrasse streichen, dann ist es aber auch gut.

Juni | Riesenzucchini am verregneten Sonntagnachmittag.

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Innerhalb einer Woche sind diese drei Zucchini von (fast) null auf hundert geschossen. Was für eine Überraschung! Jetzt schmoren sie schon im Ofen.

Und die Feuerbohnen leuchteten an diesem sonst eher trüben Sonntag. Und die grünen sehen auch schon gut aus.

Und sonst so: wir haben den Schnellkomposter aufgelöst und erstmal sämtliches Material im Garten verteilt; die Erdkröte fühlt sich in unserer Kompostecke anscheinend sehr zuhause und zeigte sich heute wieder; eine erste Flasche Bokashi-Saft gab es verdünnt im Gießwasser für Rhabarber, Kartoffeln, Pfirsich und Himbeeren; der Kürbis gedeiht super; wir setzen große Hoffnungen in unsere beiden Apfelbäume dieses Jahr;

Blüte des Tages:

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Juni | Coffee to go.

Kaffeesatz ist ein quasi kostenloses und 100%  umweltverträgliches Düngemittel, das täglich (in mehr oder minder rauen Mengen) anfällt und zugleich reich an Nährstoffen ist. Kalium, Stickstoff, Phosphor – alles drin. Dazu arbeitet man den getrockneten und abgekühlten Kaffeesatz einfach mit einer Harke in die Erden ein oder bringt ihn mit dem Gießwasser auf. Weiterhin ist Kaffee leicht „sauer“, wodurch der ph-Wert gesenkt werden kann, wenn das nötig ist (bei stark moorhaltiger Erde zum Beispiel). Kaffeesatz neutralisiert so auch extrem kalkhaltiges Gießwasser und hält so manchen Schädling fern. Regenwürmer dagegen werden angelockt und lockern die Erde im Beet auf und Ameisen lassen sich mit Kaffeesatz wohl ebenfalls ganz gut vertreiben. Besonders beliebt ist Kaffeesatz unter anderem bei Rosen, Rhododendren, Azaleen, Fuchsien, Hortensien, Beerenfrüchten, Tomaten, Gurken, Kürbissen und Zucchini, etc.

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unser Rhododendron mit Kaffeesatzdünger

Juni | Ruhige Fahrwasser und alle Farben.

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Des Gärtners liebste Zeit des süßen Nichtstun und des vollen Genusses ist der Juni. Es gibt Erdbeeren und Himbeeren zu naschen, die Blumen blühen in allen Farben und Formen und Bohnen, Kürbis und Kartoffelpflanzen kann man förmlich beim Wachsen zusehen und es gibt nicht wirklich viel zu tun… okay, Tomaten düngen, Tomaten wässern, Tomaten ausgeizen. Ich bin wirklich sehr gespannt, wann sie Früchte ausbilden.

Unsere Gemüsebeete gedeihen ganz ordentlich und wie wir finden auch besser als letztes Jahr. Vor allem das neu angelegte Zucchinibeet, in das wir den Bokashi eingegraben haben stimmt uns optimistisch und wir konnten am Sonntag die erste kleine Zucchini ernten. Und Blumenkohl Klappe die Zweite.

Malven und Kartoffeln blühen:

Lavendel, Kornblumen und Kapuzinerkresse:

Und sonst so: Füße hoch und Rosé

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Juni | Eine kleine Liste des gärtnerischen Scheiterns.

Es ist ja so: es ist nicht immer alles eitel Sonnenschein wenn man gärtnert. Mitnichten kann man sagen. Oder mit den Worten von Maarten’t Haart: „Wer sein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Wer sich ein Leben lang ärgern will auch.“

Hier entsteht also eine heitere Liste des Scheiterns im Garten. Ich fürchte, sie wird mit der Zeit einfach immer länger werden.

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  • Radieschen werden nichts auf Sandboden. Sie tun dort nichts außer schießen. Auch im zweiten Jahr scheiterten wir damit. Ab jetzt und für immer: Radieschen gehören NUR ins Hochbeet.
  • Vorgezogene Zucchinipflanzen nicht am windigsten Tag des Frühjahrs einpflanzen. Das führt nur dazu, dass die Triebe anbrechen und die Pflanze erstmal ein paar Wochen mickert, bis sie sich wieder gefangen hat.
  • Eine Blumenwiese kann sich nicht mehr gegen pures Gras durchsetzen. Leider. Und auch nicht durch kräftige Nachsäen.
  • Junge vorgezogene Pflanzen im Garten einsetzen und dann vergessen, dass es sie gibt. Oder genauer gesagt: sie nicht mehr auf dem Schirm zu haben, weil andere größere und wuchernde Pflanzen schneller sind und die Sicht auf sie versperren.
  • Saatgut aussäen, von dem man später nicht mehr wer weiß, was es ist / was man dann isst: es gab Phacelia (Gründünger) statt Kerbel in Salat, Suppe und Co. Mmh lecker. Irgendwie dachten wir auch, Kerbel würde eigentlich viel würziger schmecken?
  • NEU: nur weil der Boden gut gedüngt ist, Bokashi unter ihm eingegraben ist und oben auf auch noch Komposterden liegt, heißt das nicht zwingend, dass sich alle Pflanzen dort wohl fühlen. Ich habe mein ca. acht Cosmeen, die ich langwierig aufgezogen habe direkt in dieses beschriebene Beet neben die Zucchini gesetzt. Tja, und wundere mich, dass sie nicht blühen und nur grün austreiben (und das nicht zu knapp). Aha. Kurz gegoogelt und gelernt, dass eine Cosmea auf zu „fettem“ Boden nicht blüht. Nächstes Mal beschäftige ich mich dann vielleicht doch mal etwas intensiver mit der Standortfrage von Zierpflanzen.
  • …… to be continued ….

Juni | Sommertage mit Beeren.

Superheiß und supertrocken – das waren die letzten Tage hier in und um Berlin. Wir sind sehr froh über unser Bewässerungssystem, ohne das wir in den Gemüsebeeten in Phasen wie dieser vermutlich mit dem Gießen gar nicht mehr hinterherkommen würden.  Schade nur, dass manche Pflanzen durch die Trockenheit dort wo wir nicht regelmäßig wässern (können und wollen) nach nur einer Woche verblüht sind. Aber so ist das eben und alles geht nicht. Dafür konnte ich heute schon die ersten Johannisbeeren ernten und mit nach Hause nehmen und auch für eine kleine Schüssel Erdbeeren hat es gereicht (inklusive der kleinen, aber dafür umso schmackhafteren Walderdbeeren). Außer den roten Johannisbeeren haben wir diesen Jahr zum ersten Mal auch viele Früchte an der weißen Johannisbeere. Ich muss nur noch herausfinden, woran man erkennt, dass sie reif sind.

Durch die andauernde Hitze sind andere Gartenarbeiten als das Ernten momentan nicht wirklich möglich. Und wenn man ehrlich ist: auch gar nicht nötig. Klar, man könnte immer noch mal hier und da …und überhaupt. Aber einfach nur genießen und entspannen muss auch mal sein. Und zu genießen gibt es in diesen Tagen zum Beispiel das blühende Lavendelbeet direkt am Eingang. Unglaublich wie diese kleinen Pflänzchen, die wir letztes Jahr im 6er-Pack im Gartencenter gekauft haben seit dem gewachsen sind. Oder die  hellviolett blühenden Malven zu beiden Seiten der Hochbeete, die Sommermargeriten, der Mohn (dessen Samen wir aus Portugal mitgebracht haben), die Kapuzinerkresse, die Wiesenblumen rund um den Apfelbaum und vieles mehr. Es ist bunt und summt und surrt  und flattert auf jeden Fall an jeder Ecke so dass wir an unser Ziel „naturnaher insektenfreundlicher Biogarten“ gedanklich ein Häckchen machen dürfen.

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Und sonst so: die erste Gurke und der erste kleine Blumenkohl ist geerntet; der ein oder andere Schrebergarten quillt vor WM-Deko fast schon über; die Eidechse ist zurück (der Herr mit grellgrünem Bauch); zwei große ausgebuddelte Löcher im unteren Gartenteil hinter dem Apfelbaum – ein Fuchsbau? Nicht unwahrscheinlich sagen die Nachbarn also flugs zugeschüttet und einen großen Stein draufgelegt; der Pfirsichbaum erholt sind langsam und wir hoffen, dass er nächstes Jahr wieder normal austreibt und nicht nur an den oberen Trieben; alle warten und sehnen Gewitter und Regen herbei – ob es heute noch was wird?

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Mai | Blüten und Tomatenstart.

Der Garten blüht gerade wunderschön, ächzt unter der andauernden Hitze, ist voller Insekten, duftet, ist staubtrocken (zum Glück hat es heute Nachmittag wenigstens kurz gewittert) und erfreut uns mit den ersten Gemüseernten. Die vorgezogenen Tomaten (Sorten Black Blum und Blondköpfen) kamen heute ins Beet.

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Mai | Pflanz- & Aussaatkalender #01/ 2018

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… endlich komme ich mal dazu, die Pflanz- und Aussaatliste für dieses Frühjahr zu erstellen (natürlich ist nicht alles im Mai gesät oder gepflanzt worden):

  • Erdbeeren (eineinhalb Beete, nachbarschaftliches Geschenk)
  • Lauchzwiebeln (nachbarschaftliches Geschenk)
  • Sellerie (vorgezogen gekauft)
  • Blumenkohl (vorgezogen gekauft)
  • Spitzkohl (vorgezogen gekauft)
  • Scheibengurken (eigene Aufzucht, VERN Saatgut)
  • Gurken (nachbarschaftliches Geschenk, russische Gurken zum Einlegen)
  • Zucchini (eigene Aufzucht, VERN Saatgut, verschiedene Sorten)
  • Radieschen (Direktaussat, VERN Saatgut)
  • Möhren (Direktaussaat)
  • Kartoffeln (VERN, blauer Schwede & rote Emaille)
  • Spinat (Direktaussaat)
  • Mangold (Direktaussaat im Hochbeet)
  • Pflücksalat (Direktaussaat im Hochbeet)
  • Hokkaido-Kürbis (eigene Aufzucht, leider ist nur einer von dreien aufgegangen)
  • Artischocken (eigene Aufzucht, eher als Zierpflanze gedacht)
  • Brokkoli (eigene Aufzucht)
  • Kohlrabi (violett, vorgezogen gekauft)
  • Kohlrabi (Direktaussaat)
  • Pastinaken (Direktaussaat)
  • Rosenkohl (Direktaussaat)
  • Bohnen (Direktaussaat) – Schlangenbohnen, Feuerbohnen, …
  • Kerbel (Direktaussaat)
  • Petersilie (Direktaussaat)

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  • Rittersporn
  • Malven (eigene Aufzucht)
  • Bartnelken (VERN Saatgut, als „Bodendecker“ auf den zwei Clematis im Pflanzkasten)
  • Lupinen (Direktaussaat und Aufzucht)
  • Kapuzinerkresse (rankend und nicht-rankende Sorten)
  • Stockrosen (eigene Aufzucht, Saatgut aus dem Garten und von „unterwegs“)
  • Dahlien (eigene Aufzucht, Saatgut von der Kesselberger Saatgutbörse)
  • Staudensalbei (eigene Anzucht)
  • Eisenkraut (argentinisches und anderes, eigene Anzucht)
  • Staudenskabiose (eigene Anzucht)

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Mai | „Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.“

So eine alte Bauernregel. Und überhaupt: „Ein kühler Mai wird hoch geacht‘, hat stets ein gutes Jahr gebracht.“, „Ist der Mai heiß und trocken, gibts für Bauern keine Brocken. Ist der Mai kühl und nass, füllt das dem Bauern Scheun und Fass.“ Am Freitag hat es endlich geregnet. Schön und kräftig und mehrere Stunden lang, so dass auch der Brandenburger Sandboden in den oberen Bodenschichten gut durchnässt wurde.

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In den Tagen danach konnten wir den Pflanzen dann förmlich beim Wachsen zusehen. Rhabarber, Kohlrabi, Mangold (im Hochbeet) wachsen gut weiter. Und die Bohnen (Bild unten rechts) schieben sich durch den Boden ans Licht. Vom Rhabarber konnten wir bereits viermal ernten und heute zum Frühstück gab es den ersten kleinen Kohlrabi, der sehr gut schmeckte. Der Rhabarber ist deutlich sauerer als vergangenes Jahr und hat zwar deutlich mehr, dafür aber viel dünnere Stängel. Das kann viele Gründe haben, zum Beispiel dass die Pflanze schon sehr alt ist oder zu stark abgeerntet wurde im letzten Jahr. Oder ihr fehlt einfach etwas Dünger.

Und dann sind auch die ersten vollen Blüten da. Von Wiesenmageriten (letztes Jahr ausgesät, dieses Jahr blühen sie nun erstmalig) und Clematis über Iris zur Flockenblume geht es in diesen Tagen nun los mit den Blütenträumen.

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Und sonst so: zweiter „Biomassetausch“ mit dem Kesselberg, die meisten unserer Wege sind jetzt wieder frisch mit Holzhäcksel gemulcht, was besonders zum Barfusslaufen toll ist. Fast alle vorgezogenen Pflanzen sind im Garten eingesetzt, nur die Tomaten bleiben noch ein Weilchen auf der Fensterbank in Berlin. Die Nachbarn schenken uns weitere Gurken- (russische zum Einmachen) und Zucchinipflanzen, die Beete werden voller und voller. Dafür verschenken wir weiterhin überschüssigen Kram von den Vorbesitzern wie Gummistiefel, Chemietoilette und einen dritten Sonnenschirm. Und wir haben den Schuppen endlich ausgemistet und aufgeräumt, denn betreten konnten wir in zuletzt nicht mehr. So gibt es tatsächlich immer irgendetwas zu tun. Verrückt ist das. Aber mehr und mehr genießen wir den Garten und die zunehmend lauen Abende, grillen mit Freunden, sitzen in der alten Hollywoodschaukel und schauen in die Sterne.

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Und weil diese alten Bauernregeln einfach herrlich komisch sind: „Kräht der Hahn im Mai, ist der April vorbei.“ Na, dann.

Mai | Rhabarber und Radieschen.

Yeah, heute konnten wir die ersten kleinen Radieserl‘ aus der Erde ziehen und direkt genießen. Die violette Sorte heißt „Purple Plum“, eine alte Freilandsorte (Saatgut von VERN).

Und sonst so: Eine kleine Erdkröte sitzt unter unserem abgestellten Rasenmäher (vielleicht Nachwuchs unserer Kompostkröte vom letzten Jahr?). Der Streifen am Zaun, den wir vom Giersch befreit haben, ist nun eingesät mit Lupinen, Ringelblumen und Sonnenblumen. Wir ernten Rhabarber und gießen fleissig unser Gemüse, denn es hat leider seit Wochen nicht geregnet. Seit gestern ist aber das Bewässerungssystem wieder aufgebaut. Trotzdem hoffen wir natürlich sehr auf baldigen Niederschlag.

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Mai | Staatsfeind Nr. 1, blauer Schwede und Gärtnern mit dem Gummihammer.

Der Giersch. Eigentlich sieht er ganz nett aus, allerdings wuchert er so sehr und mit einem derartig festen und tiefen Wurzelnetz, dass er bei den meisten Gärtnern doch klar erklärter Feind ist. So auch bei uns. Er hat sich im hinteren Garten entlang des Zauns und zwischen den Fliedersträuchern quasi bodendeckend ausgebreitet seit wir die Parzelle letztes Jahr übernommen hatten (und vermutlich davor ebenfalls schon). Ich hatte die Aufgabe, den Giersch dort herauszunehmen bisher immer noch erfolgreich verdrängt, aber jetzt wuchs er schon so stark in den Rasen hinein, dass ich mir dann doch sämtliche dazu benötigte Motivation zusammenkratzte und ihm den Garaus machte. Das dauerte runde zwei Nachmittage, einen Sonnenbrand und drei Gartentüten und eine Kiste voll mit Gierschwurzeln. Hoffentlich nachhaltig und für immer. Fingers crossed. Sollte er sich doch wieder ausbreiten, werde ich mich damit beschäftigten, wie sich Giersch als Kräuter im Essen oder als Heilkraut macht.

Das war mein anstrengender Part des Wochenendes. Weniger anstrengend und überhaupt viel netter war unsere Premiere im Kartoffel setzen. Über VERN e.V. hatten wir die wohlklingenden Sorten „Blauer Schwede“ und „Rote Emmaile“ bestellt, die dann ins Beet kamen.

Ja, und dann war da noch die Idee mit den neuen Gemüsebeeten im bisher eher verwilderten Streifen hinter den Hochbeeten. Warum nicht mal konventionelles Gartengerät gegen den Gummihammer eintauschen?

Auch das war eine ziemliche Plackerei. An diesen Stellen im Garten wurde von den vorherigen Pächtern in den letzten Jahren nichts mehr gemacht, umso fester waren hier Bodendecker, Giersch und andere Unkräuter verwachsen. Ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen mit einem vorbereiteten Beet für unsere Bohnen, einem weiteren Beet sowie dem Totholzhaufen. Jetzt ist es natürlich noch sehr karg – das ändert sich hoffentlich schon sehr bald.

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Und sonst so: das Eidechsenpärchen erwartet offensichtlich Nachwuchs; erste Rharbaberernte; Plastikplanen als vermeintlicher Unkrautschutz unter den Wegflächen, die wir den Vorpächtern zu verdanken haben, machen wenig Sinn und umso mehr Ärger, wenn sich das Plastik nach mehreren Jahren langsam in kleine Teile zerfieselt; alle geplanten Beeteinfassungen aus Bergbohnenkraut, Ysop und Schwarzkümmel sind eingesät; Geburtstagsfeier am 1. Mai mit Familie & Sonne & Kuchen & Grill

April | Totholzecke vs. Totholzhecke

Wider dem Insektensterben.

Pestizide, Monokulturen, akurat getrimmte Rasenflächen in Vorgärten, Neonicotinoide   (diese sind seit kurzem endlich verboten) – all das führt letztlich zum Verschwinden vieler Insekten. Ohne Insekten keine Bestäubung von Bäumen und Pflanzen und damit auch kein Obst und Gemüse. Abgesehen davon, dass komplette Nahrungsketten für viele andere Lebewesen ebenfalls unterbrochen werden. So einfach, so dramatisch. Aber: auch ein kleiner Beitrag zum Insektenschutz hilft und man kann immer etwas tun. Zum Beispiel, bienen-/insektenfreundliche Pflanzen im Garten und  auf dem Balkon pflanzen (gezüchtete Sorten mit gefüllten Blüten vermeiden), Garten- und Balkonbeleuchtungen nachts ausschalten (denn nächtliches Licht ist oft tödlich für Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten) oder im Garten insektenfreundliche Lebensräume schaffen.

Wir wollten schon seit geraumer Zeit eine Totholzecke beziehungsweise einen Totholzhaufen für Insekten, Igel und Co am hinteren Gartenrand Richtung Wald anlegen.  Ein Biotop aus Holz also. Nicht zu verwechseln ist dieser Haufen mit einer Totholzhecke, der so genannten Benjeshecke. Diese ist viel aufwändiger anzulegen und braucht viel Platz und Zeit, da verschiedene Sträucher in einem langen Band in- und umeinander wachsen. Man lagert Baum- und Strauchschnittgut als „Gestrüppwall“ an und setzt Sträucher in regelmäßigen Abständen dazwischen. Durch Wind und Vögel werden dann im Laufe der Zeit (im Sinne von Jahren) immer wieder Samen in die Hecke getragen, die von dort aus keimen und die Hecke weiter beleben und umwuchern. Ein Totholzhaufen dagegen findet eigentlich in jedem Garten Platz. Man hebt bestenfalls eine kleine Kuhle aus, die im Winter mit Laub bedeckt gute Winterquartiere darstellt, und füllt diese locker mit Ästen, Zweigen, Wurzelstücken und wenn vorhanden mit weiterem Füllmaterial wie trockenem Laub oder Moos auf. Seit letztem Wochenende wartet der Totholzhaufen in unserem Garten nun auf die ersten Bewohner.

April | Wer Visionen hat.

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ sagte einmal Helmut Schmidt.  Ich finde: oder in den Garten. Unserem Traum vom bunten, vielfältigen, insektenfreundlichen Bio-Mischkulturgarten sind wir an diesem Wochenende wieder ein kleines Stückchen näher gekommen. Und dafür haben wir von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag wieder die unterschiedlichsten Ideen angepackt und neue entwickelt oder weitergesponnen. Von Höckchen zu Stöckchen sozusagen. Aber vorneweg vielleicht erst mal einige Impressionen vom zauberhaften April, der sich schon eher nach Mai als nach allem anderen anfühlt. Der Frühling ist blau-violett in Parzelle 22.

Was haben wir also den lieben langen Tag tatsächlich so getan? Nachdem sich die Pendelhacke schon so toll bewährt hatte in den ersten Frühlingswochen, fanden wir die nötige Motivation um uns nochmal dem Thema Gartenwege zu widmen. Vor kurzem hatten wir aus ehemals acht Gemüsebeeten drei gemacht, um insgesamt weniger Fläche für die Wege zu verbrauchen und damit auch weniger Angriffsfläche für Unkräuter zu bieten. Und natürlich auch um flexibler in Mischkulturen anbauen zu können. Den noch vorhandenen Mulch auf den Wegen haben wir zusammengerecht und das Unkraut mit der Pendelhacke entfernt. Das ging relativ fix im Vergleich zu letztem Jahr. Die Pendelhacke – unser Quantensprung. Im Biomassentausch mit dem Kesselberg bekamen wir am Samstag dann Holzschnitzel gegen Grünschnitt (das ist der vornehme Begriff für „unser ausgerupftes Unkraut“). Und schon sah das alles wieder ganz nett aus. Außer Holzhäcksel wurden wir auch noch mit einigen Pflanzen begückt: Beinwell, Lilien, ein Bodendecker dessen Name wir nicht erinnern, Bartnelken und die „gelbe Puschelpflanze“. Wir revanchieren uns dann hoffentlich bald mit Zitronenmelisse und Zucchini.

Am Sonntag nach der ersten Vereinsmitgliedervollversammlung (was ein herrliches Wort) stürzten wir uns dann auf unsere nächsten Baustellen. Rainer baute die Kompostecke um, an die sich dann ab nächster Woche im hinteren Gartenteil Richtung Wald unser neues Bohnenbeet erstrecken soll. Die Idee ist, dass dieses auf halbem Weg zur Terrasse mit einem Totholzhaufen abschließt und sich die Bohnen, oder auch andere kletternde Gemüsepflanzen am Zaun hochranken können. Der schwarze Schnellkomposter wird unter anderem aus ästhetischen Gründen weichen und durch einen dritten Steckkomposter ersetzt.

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Mein Plan für den Sonntag bestand darin, das bereits für vermutlich viele viele Jahre bestehende Bodendeckerbeet in ein Gemüsebeet umzuwandeln. Das passt wunderbar zu der Idee, Zierbeete und Nutzbeete stärker untereinander abzuwechseln und die bisherigen Gartenstruktur weiter aufzubrechen. Nichts leichter als das, dachte ich, denn die Bodendecker sollten im oberen Gartenteil die ein oder andere unkrautanfällige Lücke schließen. Es fühlte sich zwischenzeitlich ein wenig wie Teppichverlegen an. Polsterteil heraustrennen, neuen Standort vorbereiten, angießen, düngen, rein damit und festdrücken. Nächstes Polsterteil heraustrennen, neuen Standort vorbereiten, und so weiter und so fort. Zackig heiß war es und die Mittagsstunden für so eine Arbeit gänzlich ungeeignet. Aber wenigstens die erste Hälfte war heute zu schaffen.

Weil der Boden an sich ja schon karg und sandig ist und durch die bisherige Bepflanzung  mit kaukasischer Fetthenne und anderen Bodendeckern auch nicht gerade mit Nährstoffen angereichert wurde, wollten wir auf jeden Fall noch kräftig düngen. „Da packste einfach ordentlich Blaukorn ‚ruff“. Ja das haben wir wirklich schon oft als gut gemeinten Ratschlag von vielen unserer Mitgärtner/innen auf dem Funkerberg gehört. Die Tomaten werden nix? Einfach Blaukorn ruff. Die Pflanzen mickern auf dem kargen trockenen Boden? Packste Blaukorn ruff. Blaukorn ist ein rein mineralischer Dünger. Ein Kunstdünger aus Stickstoff, Phosphat und Kali. Die Nährstoffe sind zwar sofort für die Pflanzen verfügbar, jedoch ist keinerlei humusbildendes organisches Material enthalten und damit auch keine Nahrung für die Bodenlebewesen. Blaukorn ist leider bei vielen Gärtnern immer noch sehr beliebt. Im Ergebnis sind daher viele Böden oft mit Phosphat und Kali überversorgt. Und damit auch das, was von diesen Böden geerntet wird. Blaukorn oder anderer Kunstdünger kommt in unserem Garten grundsätzlich nicht „ruff“. Wir haben für das neue Beet die erste Bokashi-Düngung verwendet und zusätzlich noch Hornspäne und Gesteinsmehl eingearbeitet.

Am Schluss noch schöne frische dunkle Komposterde ruff und dann konnten wir die ersten vorgezogenen Kohlrabipflänzchen einsetzen. Demnächst kommen hier noch Kürbis und Zucchini ins Beet.

Die ausgestochenen Bodendeckerpolster verteilen sich nun an vielen Stellen im Garten (zum Beispiel rund um die Magnolie) und die kaukasischen Fetthennen, die beim Abtrennen lose übrige waren, habe ich in einen ausrangierten Pfannentopf eingepflanzt.

Und so sieht der untere Gartenteil heute aus.

Und sonst so: erstes komplettes Gartenwochenende mit Übernachtung; alten Kram aus der Hütte ausgerümpelt und an Nachbarn verschenkt; die Apfelbäume blühen (Fotos gibt es im nächsten Beitrag); die ersten selbstgeernteten Blumensamen vom letzten Herbst gesät (Wildblumen, Mohn, etc.);

April | Short Stories.

Nach einem sportlich-entspannten Yoga-Wochenende außerhalb Berlins, reichte der späte Sonntagnachmittag für mich noch für einen kurzen Abstecher in den Garten. In der Zwischenzeit war hier schon etliches geschehen.

  • die Hecke vor der Terrasse ist stark gekürzt, so dass der Blick in den unteren Gartenteil nun ganz wunderbar und weit ist:

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  • wir haben eine weitere Pflanze in der Hecke entdeckt….vermutlich eine wilde Brombeere oder Johannisbeere…oder vielleicht doch was ganz anderes?

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  • die abgeschnitten Heckenzweige weiterverwertet als geflochtene Beetumrandung:

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  • der Rhabarber ist unterwegs:

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  • die Magnolie blüht:

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  • es wächst und gedeiht nach diesen vielen sonnig-warmen Tagen:

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Und sonst so: die unter unserer Terrasse lebenden Eidechsen melden sich aus der Winterstarre zurück und sonnen sich auf den Verandastufen; ich finde ein wunderschönes blaues, gesprenkeltes Vogelei im Garten, das anscheinend aus dem Nest gefallen ist; die ersten Ringelblumen sind mittels Selbstaussaat aufgegangen;

April | Baumscheibenpatenschaft.

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So sieht die Baumscheibe, das „Fußbett“ des Baumes, der vor unserem Haus steht, aktuell aus. Und sie soll schöner werden!

Und weil wir Anwohner auf öffentlichen Grünflächen nicht einfach drauflos Gärtnern dürfen, führt der Weg zur so genannten Baumpatenschaft über das jeweilige Bezirksamt, dann wiederum über das entsprechende Grünflächenamt und nach Antragsprüfung wird eine Baumscheibenpflegevereinbarung geschlossen. Ohne Witz. Bürokratie rules.

Ich befinde mich aktuell im Antragsprozedere und warte auf einen hoffentlich positiven Bescheid.

Grundsätzlich ist das bepflanzen von Baumscheiben eine gute Sache. Oft ist der Boden rund um Bäume in Städten stark verdichtet, trocknet im Sommer schnell aus und ist arm an Nährstoffen und Mikroorganismen. Zudem werden die Flächen leider oft zum Abstellen von Baumaterial, Fahrrädern oder gar als Hundetoilette verwendet. Eine Begrünung mit Sommerblumen und Stauden führt zu einer Auflockerung und Durchlüftung des Bodens und die Humusbildung führt wiederum zu einer besseren Bodenstruktur und Nährstoffumwandlung. Letztlich geht es um gesunde Bäume, die schlicht wichtig für das Stadtklima sind.