Mai | „Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.“

So eine alte Bauernregel. Und überhaupt: „Ein kühler Mai wird hoch geacht‘, hat stets ein gutes Jahr gebracht.“, „Ist der Mai heiß und trocken, gibts für Bauern keine Brocken. Ist der Mai kühl und nass, füllt das dem Bauern Scheun und Fass.“ Am Freitag hat es endlich geregnet. Schön und kräftig und mehrere Stunden lang, so dass auch der Brandenburger Sandboden in den oberen Bodenschichten gut durchnässt wurde.

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In den Tagen danach konnten wir den Pflanzen dann förmlich beim Wachsen zusehen. Rhabarber, Kohlrabi, Mangold (im Hochbeet) wachsen gut weiter. Und die Bohnen (Bild unten rechts) schieben sich durch den Boden ans Licht. Vom Rhabarber konnten wir bereits viermal ernten und heute zum Frühstück gab es den ersten kleinen Kohlrabi, der sehr gut schmeckte. Der Rhabarber ist deutlich sauerer als vergangenes Jahr und hat zwar deutlich mehr, dafür aber viel dünnere Stängel. Das kann viele Gründe haben, zum Beispiel dass die Pflanze schon sehr alt ist oder zu stark abgeerntet wurde im letzten Jahr. Oder ihr fehlt einfach etwas Dünger.

Und dann sind auch die ersten vollen Blüten da. Von Wiesenmageriten (letztes Jahr ausgesät, dieses Jahr blühen sie nun erstmalig) und Clematis über Iris zur Flockenblume geht es in diesen Tagen nun los mit den Blütenträumen.

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Und sonst so: zweiter „Biomassetausch“ mit dem Kesselberg, die meisten unserer Wege sind jetzt wieder frisch mit Holzhäcksel gemulcht, was besonders zum Barfusslaufen toll ist. Fast alle vorgezogenen Pflanzen sind im Garten eingesetzt, nur die Tomaten bleiben noch ein Weilchen auf der Fensterbank in Berlin. Die Nachbarn schenken uns weitere Gurken- (russische zum Einmachen) und Zucchinipflanzen, die Beete werden voller und voller. Dafür verschenken wir weiterhin überschüssigen Kram von den Vorbesitzern wie Gummistiefel, Chemietoilette und einen dritten Sonnenschirm. Und wir haben den Schuppen endlich ausgemistet und aufgeräumt, denn betreten konnten wir in zuletzt nicht mehr. So gibt es tatsächlich immer irgendetwas zu tun. Verrückt ist das. Aber mehr und mehr genießen wir den Garten und die zunehmend lauen Abende, grillen mit Freunden, sitzen in der alten Hollywoodschaukel und schauen in die Sterne.

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Und weil diese alten Bauernregeln einfach herrlich komisch sind: „Kräht der Hahn im Mai, ist der April vorbei.“ Na, dann.

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