Mai | First times.

Erste Ernte, erster Pflanztag, erste Gartennacht 2019. Das alles gab es vorletztes Wochenende. Wieder startet die Hochzeitssaison im Freundeskreis, die uns das eine oder andere Wochenende im Garten aussetzen lässt. Aber das ist schön und wunderbar und so gibt es nun nochmal einen Nachtrag zum zweiten Maiwochenende.

Für unser Erntebuch 2019 vermerken wir folgendes: * 1,2 kg Rharbaber * 500g Lauchzwiebeln * 100 g Spinat * 600g Radieschen *

Die ersten Pflanzen von der Anzuchtfensterbank wurden von uns nach draußen gepflanzt: die Königswinden in Kiste und Topf, ein Kürbis auf den Kompost, ein Kürbis unter den Pfirsichbaum samt fix selbstgebautem Rankgerüst in die zukünftige Blumenwiese, zwei Stockrosen an den Eingang, eine weitere untere den Pfirsich. Mögen sie gedeihen!

Nachdem es dann doch hin und wieder ein wenig geregnet hatte und wir ansonsten mehr gewässert haben als letztes Jahr, blüht unser kleines Stück doch ganz schön auf:

Und sonst so: erste Übernachtung im Garten; Bodenanalyse begonnen (Auswertung und Details folgen); Bewässerungssystem verlegt; der Topinambur ist durch die Erde (yeahi!); die Eidechsen sind auch wieder da;

Blüte(n) des Tages:

Mai | Sonntags im Garten.

Bei nur rund 12 Grad muss man einfach schneller Arbeiten um nicht zu frieren. Also fix endlich mal wieder die Außenkante der Zäune unsere Parzelle ordnungsgemäß von Unkraut und Gras freigelegt, so dass der Zaun sach- und fachgerecht gespannt werden kann. Tatsächlich ist das eine der wenigen kleingärtnerischen Verpflichtungen, die wir in unserem Verein haben. Es könnte schlimmer sein. Erst vor ein paar Tagen habe ich in einem anderen Gartenblog gelesen, dass man sogar mehrfach auf schwarze Listen gesetzt wird, wenn man sein Unkraut nicht nach festen Richtlinien jätet oder seine Stauden nicht entsprechend schneidet. Bei uns ist La Paloma und das ist gut so finden wir.

 
Ansonsten habe ich unglaublich viel gegossen und auch hier und dort nochmal gedüngt. Es regnet einfach nicht hier in der Region. Kein Tropfen, nichts. Die Wassertonnen sind leer und sogar das Unkraut vertrocknet. Gerade jetzt ist das Wasser aber am wichtigsten, die ersten Jungpflanzen sind im Beet und ausgesät ist auch schon fast alles. Also Augen zu vor der Wasserrechnung und los. Klar, Brandenburg ist ein trockenes Eck aber so trocken war es so früh im Jahr auch noch nicht seit wir den Garten haben. Leider tut sich momentan aber nicht viel bei den Pflanzen, es ist einfach zu kühl in diesen Tagen für Wachstum. Unser Pfirsichbaum dagegen scheint sich bereits minimal erholt zu haben – ich wäre glücklich, wenn wir diesen Pilz mit der Ackerschachtelhalm-/ Knoblauch-/ Zwiebelmischung in den Griff bekommen würden.
 

Eine kleine erste Mini-Ernte konnte ich auch mit nach Hause nehmen: drei Radieschen und eine Handvoll Spinat – die Reihen mussten dringend etwas ausgedünnt werden.

Blüten des Tages: „Wenn der (weiße) Flieder wieder blüht“

Mai | Tipps zum nachhaltigen Gärtnern #1.

|:: Blumenerde ohne Torf kaufen – denn was viele nicht wissen: in fast jeder Erde steckt Torf. Ein Stoff, der aufwändig über Jahrtausende in unseren Mooren gebildet wird. Wird er abgebaut und landet in Blumenerden im Gartenmarkt, entweichen große Mengen an klimaschädlichen Gasen. Zudem geht Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen ebenfalls verloren.

|:: heimische Pflanzen kaufen – und damit auf geschlossene/ gefüllte Blüten verzichten – viele dieser Züchtungen sowie exotische Pflanzen nutzen den heimischen Insekten nicht als Futterquelle, denn sie können sie schlicht nicht anfliegen.

|:: Stauden nicht schon im Herbst alle bodennah zurückschneiden – zum einen kommen die Pflanzen dann besser durch den Winter, zum anderen sind vertrocknete Staudenteile und hohle Stängel wichtiger Lebensraum für Insekten und Co in dieser Zeit.

|:: Vielfalt statt Saatgutmonopole – ein Garten ist eine wunderbare Möglichkeit, alte Obst- und Gemüsesorten anzubauen und dazu beizutragen, dass die Sortenvielfalt erhalten bleibt. Schaut man sich zum Beispiel an, wieviele Tomatensorten es gibt und wieviele davon nur im Handel landen, ist das leider ziemlich ernüchternd. Alte Sorten sind aber oft sehr robust und geschmackvoll – aber eben nicht nur auf Aussehen, Lagerfähigkeit und dicke Schalen und Häute getrimmt.

Mai | Wolken und Frische.

Da hatten wir uns alle schon so auf Frühling (ja, an manchen Tagen in Berlin sogar schon auf den Sommer) eingestellt und dann dieser Kälteeinbruch mit Temperaturen um 10 Grad. Ungewöhnlich ist das mit Blick auf die Eisheiligen im Mai ja nicht. Aber schön auch nicht. Für die Gartenarbeit taugen die Temperaturen dennoch. Und so habe ich gestern an meinem freien Tag (ein Hoch auf den Zeitausgleich) mindestens eine Tonne Unkraut aus dem Garten geholt. Okay, vielleicht war es auch etwas weniger, aber gefühlt war es viel. Auch für unser Unkraut hat sich neben dem Abladen im Kesselberger Wald eine weitere Möglichkeit der Wiederverwendung ergeben. Ein Gartennachbar hat Kaninchen und freut sich über sämtliches Grünzeug für deren Mittagessen.

Nebst der Tonne Unkraut, haben wir noch einen Weg zur Hollywoodschaukel aus unserem alten Klickparkett vom Balkon verlegt. Das Klickparkett lag nun schon fast 2 Jahre im Keller, da wir es auf unserem Balkon der neuen Wohnung weder brauchen noch verlegen können. Im Garten findet es als Trittplatten ein zweites Leben. Sämtliches Gemüse sowie unsere 3 Rharbaberpflanzen haben wir schön gewässert und nochmal gedüngt. In den letzten beiden Jahren waren wir vermutlich doch immer ein wenig zu zurückhalten mit dem Düngen. Dieses Jahr soll anders werden und so setzen wir auf die Mischung aus Komposterde, Bokashi eingraben, Boskasi Saft, organischer Bio-Flüssigdünger, Hornspäne, Kalk und Gesteinsmehl.

Blüte des Tages: Polsterphlox

Mai | Biologischer Pflanzenschutz #Equisetum arvense.

Der gemeine Ackerschachtelhalm. Fluch und Segen zugleich. Von vielen Gärtnern als Unkraut immer wieder entnervt aus dem Boden gezupft, war er für uns dieser Tage sehr nützlich. Und für unseren Pfirsich hoffentlich ein Beitrag zur Genesung. Der wirklich fiese Pilzbefall (Schrotschusskrankheit) breitet sich auf ihm immer weiter aus. Ein Sud aus besagtem Schachtelhalm, Ziebeln und Knoblauch soll angeblich chemischen Fungiziden in Nichts nachstehen.

Rezept:

  • rund 150g Ackerschachtelhalm sammeln
  • Zweige kleinschneiden, 1 große Zwiebel und 1 Knochblauchzehe kleinschneiden
  • 1 Liter Wasser zum Kochen bringen, etwas Öl dazugeben
  • alles 15 Minuten kochen, dann den Sud abgießen und abkühlen lassen
  • in einer Sprüflasche im Verhältnis 1:5 mit Wasser vermischen und auf die betroffenen Pflanzenteile aufsprüen (alternativ kann auch als präventiv Maßnahme zur Pflanzenstärkung damit gegossen werden)
  • der Sud hält sich in einem Schraub- oder Weckglas mehrere Monate

Die positive Wirkung des Schachtelhalms geht auf die Kieselsäure zurück, die er enthält. Sie stärkt die Zellstruktur und die Blattoberflächen der damit behandelten Pflanzen, sodass es Pilze und Schädlinge schwer haben. Zwiebel und Knoblauch wirken durch ihren hohen Schwefelgehalt gegen Pilzbefall. Das Öl hilft zudem noch gegen Blattläuse.

Da unsere Stockrosen leider auch ziemlich vom Malvenrost befallen sind dieses Frühjahr, kam der Sud auch dort direkt zur Anwendung. Wichtig ist die regelmäßige Anwendung. Da sich Pilzkrankheiten bei Pflanzen oft witterungsbedingt im regnerischen Frühjahr ausbreiten, ist es wichtig, befallene Pflanzenteile direkt zu entsorgen (und zwar nicht auf dem Kompost sondern raus aus dem Garten) und zu schauen, dass die Pflanzen nicht zu dicht und gut belüftet stehen. Unserem Pfirsich habe ich gestern deswegen die Baumscheibe komplett freigelegt.

Mai | Update Anzuchtstation.

April | Monatsrückblick.

Da der April für mich nicht gerade gartenintensiv war (ungünstiges Wetter wenn Zeit, wenig Zeit wenn gutes Wetter), gibt es nach dieser Blog-Flaute nun wenigstens noch einen kurzen Rückblick. Heute ist der 1. Mai und hoffentlich nimmt nun die Saison bald so richtig Fahrt auf. Bei den Wetterprognosen bin ich allerdings noch etwas skeptisch.

Los ging es Anfang April mit dem Auspflanzen von Topinambur-Knollen und Kartoffeln der Sorte „Rote Emaille“, die wir von der Ernte 2018 beiseite gelegt haben und die schon recht gut ausgetrieben haben. Vor Jahren als wir eine regelmäßige Biokiste hatten, haben wir Topinambur relativ oft gegessen, dann lange Zeit vergessen und jetzt im Bioladen um die Ecke wiederentdeckt.

Unsere Gemüsebeete haben wir dann noch mit einfachen Holzstämmen eingefasst, die wir am Kesselberg mitnehmen durften. Schierer Wahnsinn ist ja, so etwas im Baumarkt zu kaufen. Da kostet ein halbierter Holzstamm als Beeteinfassung schnell mal 6-8 Euro pro Stück.

Die Magnolie blüht und hier und dort finden sich die ersten Farbtupfer im Garten.

…. und auch das Gemüse macht sich ganz langsam auf den Weg. Im Hochbeet: Spinat, Radieschen, Salat, Kohlrabi und Möhren. Am Boden: Spitzkohl, Kohlrabi, Mangold, Wirsing.

Unter dem Pfirsichbaum – der wie wir nun leider nachgelesen haben, offenbar an der sogenannten Schrotschusskrankheit leidet – haben wir im April noch den Bodendeckerwust entfernt und versuchen dort eine bunte Blumenwiese anzulegen. Bis jetzt sieht es eher noch nach Krater aus. Sobald es etwas dort zu sehen gibt, zeige ich es hier.

Blüte des Monats: (unbekannt, eine Art Zierkirsche glaube ich …)

April | 1, 2, … viele.

Hoffentlich. Denn im Mai findet wieder die „Stunde der Gartenvögel“ des NABU statt. Im Dienste der Wissenschaft wird am zweiten Maiwochenende (vom 10.-12.05.19) in einer beliebige, frei gewählten Stunde gezählt. Anzahl und Art der Vögel in unseren Gärten können per Online-Formular oder per kostenloser NABU-App „Vogelwelt“ (inklusive Erkennungshilfen) gemeldet werden. Konkret gezählt werden alle Vögel, die man beim Blick in den Garten entdeckt. Im Laufe einer Stunde soll von jeder Vogelart die höchste Zahl der dort beobachteten Vögel notiert werden. Damit das ganze auch zu fundierten Ergebnissen über den Bestand der Gartenvögel deutschlandweit führt, wird immer die höchste Zahl zu einem Zeitpunkt notiert. Das heißt, dieselbe Amsel, die dreimal hin und herfliegt zu sehen, macht nicht drei Amseln, sondern nur eine.

Wer Lust hat bei der Stunde der Gartenvögel 2019 ebenfalls mitzumachen, findet hier noch viele weitere Infos und Hintergründe:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/mitmachen/index.html

März | From dawn till dusk.

Ein fulminanter 9-19h Gartentag liegt hinter uns. Wir sind quasi fertig mit allem. Naja, also fast. Sagen wir, wir haben einen riesengroßen Teil geschafft. Alles tut weh, alle Gemüsebeete sind heute entweder startklar gemacht, eingesät oder gejätet. Und langsam aber sicher ist er da – der Frühling in den Beeten.

Heute eingesät:

  • 3 Reihen Zwiebeln
  • 2 Reihen blaue Kohlrabi
  • 4 Sorten Salat im ehemaligen Bodendeckerbeet
  • 2 Reihen Spinat im ehemaligen Bodendeckerbeet
  • Buchweizen als Gründünger auf unserem Kartoffelfeld in spe
  • Buchweizen und Lupine als Gründünger überall dazwischen

Blüte des Tages:

März | Oh Lucko.

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Lucko, die „Jätefaust aus Schweden“ hat sich gelohnt. Ergonomisch, leicht und mit zwei unterschiedlich breiten Bügeln mit denen man vergleichsweise einfach auch dicht an den Pflanzen Unkräutern zu Leibe rücken kann. Und das eben – anders als mit der klassischen Harke – ohne die Wurzeln der Pflanzen zu beschädigen (wichtig ist das vor allem bei flachwurzelnden Pflanzen wie Erdbeeren). Und ohne viel Kraft im Handgelenk aufwenden zu müssen. Klare Empfehlung für alle Gärtner/innen – und in Kombi mit der Pendelhacke unschlagbar!

März | Saisonsstart, Hochbeetbau und Flechtwahn.

Hallo Gartenjahr 2019. Wow, was für ein arbeitsamer Auftakt heute. Knapp acht Stunden haben wir bei schönster Frühjahrssonne und angenehmen 18 Grad in unserem Garten gegraben und gewerkelt.

Nachdem wir erstmal etwas klar Schiff gemacht hatten, ging es los mit dem Einsäen der ersten Beete. Im März können bereits Spinat, Salat, Radieschen, Staudensellerie, Mangold und Petersilie als Direktaussaat in die Erde. Dazu haben wir eines der beiden Hochbeete neu aufgeschichtet mit Ästen, Laub, Pappe, Komposterde und normaler Gartenerde. Auch in unserem großen Gemüsebeet sind nun die ersten Samen unter der Erde.

Als Abfallprodukt unserer Hecke hatten wir heute auch noch sehr viele sehr schön biegsame Ruten, mit denen ich die Beeteinfassung vom letzten Jahr fertigstellen konnte. Total verrückt, ich hätte nie gedacht, dass das Flechten eines solchen Zaunes so viel Spass macht. Deswegen hat das letztes Jahr auch Rainer noch gemacht. Heute hätte ich am liebsten gleich alle Beete so umrandet. Ich bin gespannt, ob das Bergbohnenkraut, das wir letztes Jahr direkt hinter die Einfassung als grüne Umrandung gepflanzt haben, nochmal kommt.

Gespannt bin ich auch auf Adonis aestivalis. Das Sommerröschen in rot. Es wird auch Blutauge, Blutströpfchen, Sommerblutströpfchen oder Kleines Teufelsauge genannt. Die Samen haben wir von Freunden geschenkt bekommen, jetzt sind sie endlich ausgesät. Weil ich wegen des Standortes nicht sicher war, hab ich die Packung einfach auf vier Stellen im Garten verteilt. Möge Adonis also reichlich wachsen.

Und sonst so:

Fröhliches Wiedersehen mit den Gartennachbarn und köstlicher Apfelkuchen, der uns gleich nach der Ankunft über den Zaun gereicht wird; Frühling überall; die unschöne Nachricht des Tages: in unserer Gartenkolonie wurde eingebrochen, neun Gartenhäuser wurden aufgebrochen – unseres glücklicherweise nicht;

Blüte des Tages: …vielleicht weiß jemand, wer die schöne Unbekannte ist?

März | 2.0

Der Blog ist umgezogen und bis auf einige Kleinigkeiten, die ich noch anpassen möchte, bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis. Und natürlich über die Tatsache, dass es hier nun weitergehen kann. Was ist nun neu? Statt https://buschfunkblog.wordpress.com heißt die Seite nun https://buschfunkblog.de und der Blog hat einen neuen Anstrich bekommen. Einige inhaltliche Umbauten habe ich in nächster Zeit auch noch vor. Aber eins nach dem anderen. Und morgen wird wieder in der Erde gegraben statt auf der Tastatur zu tippen.

März | Der Blog zieht um.

Aus den Kinderschuhen rausgewachsen, zieht dieser immer noch kleine aber feine Gartenblog demnächst auf eine selbstgehostete Domain um. In der WordPress-Welt wird der kostenlose Speicherplatz knapp. Also werden die Kisten gepackt und der Umzug vorbereitet, so dass alle bisherigen Inhalte integriert werden können. Alle Leser*innen halte ich auf dem Laufenden.

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August 2017

März | Los jetzt bitte.

Von mir aus kann es losgehen mit dem Gartenjahr 2019.

Vollgetankt mit mallorquinischer Frühlingssonne bin ich jedoch etwas betrübt ob der meteorologischen Aussichten für dieses Wochenende. In Berlin haben wir seit Tagen Dauerregen, einen grauen Himmel und jede Menge Wind. Für morgen planen wir aber auf jeden Fall den ersten Gartentag.

Heute habe ich die erste Anzuchtrunde gestartet. Die Wohnzimmerfensterbank ist voll und wie jedes Jahr hat es großen Spaß gemacht, zu sortieren und die ersten Samen in die Erde zu pflanzen.

Gemüse:

  • Basilikum (2 Töpfe mit Saatgutband)
  • Hokkaido Kürbis (1 x – weiteres Saatgut bekommen wir hoffentlich nächstes Wochenende bei der Kesselberger Saatgutbörse getauscht)
  • Paprika (da bin ich wirklich gespannt, ob das klappt)
  • Tomate Carol (aus eigenem Saatgut gewonnen)
  • Tomate Petit Coeur de Boeuf (Saatgut aus dem Sommerurlaub in Frankreich 2018)
  • Tomate Red Zebra (Saatgut aus dem Sommerurlaub in Frankreich 2018)
  • Tomate Mermande (ebenso aus Frankreich)
  • Tomate Rote Murmel (über VERN e.V bezogen)
  • Tomate Cerise gelb (VERN e.V.)
  • Tomate Blondköpfchen (Saatgutrest aus 2018, VERN)
  • Tomate Black Plum (Saatgut aus 2018, VERN)
  • alles weitere folgt in den kommenden Wochen….Fenchel, Gurken, Wirsing, …

Zierpflanzen:

  • Cosmea (haha in weiser Voraussicht gleich mal direkt auf magere sandige Erde)
  • Eisenkraut (in rauen Mengen)
  • Kugeldisteln
  • Stockrosen (aus Wismar mitgebracht irgendwo dort abgezupft, 2017)
  • Staudenskabiose (letzter Versuch….!)
  • Königswinde (in der Saatgutbox gefunden, seit Jahren hab ich ihr keine Beachtung mehr geschenkt, nachdem sie auf dem Balkon so gescheitert ist. Auf die Königswinde 2.0 im Kleingarten- wenn das Saatgut noch genug Power hat…)

Und so sieht unsere Anzuchtstation aus:

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Februar | Vorfreude.

Gestern lag das neue Compendium des VERN e.V. (Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.) in unserem Briefkasten. Dazu gab es ein schönes und buntes Gartenposter mit alten Sorten, das ich mir gut in unserem Gartenhäuschen an der Wand vorstellen kann. Der „Katalog für seltene Kulturpflanzen“ macht auf jeden Fall schon Lust auf das neue Gartenjahr. Ich mag vor allem auch die Namen der Sorten: Krummschnabel (Buschbohnensorte), Wunder von Erfurt (eine Markerbse), Posthörnchen (Zuckererbsensorte), Quedlinburger Früheste Liebe (Tomatensorte), Veni Vidi Vici (Stabtomate), Gott der Liebe (Tomate), Green Zebra (Tomate), Struwelpeter (Salat), Gelber Trotzkopf (Salat) und so weiter und so fort. Im März werden wir dann auch das erste Mal rausfahren. Yeahi.

Und passend zur neuen Vorfreude gibt es nun für den Blog wie jedes Jahr einen neuen Farbanstrich und ein neues Titelfoto: 2019 mit neuem Design und Lavendel.

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Januar | Jahresanfang.

„Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille.“

(Friedrich Wilhelm Nietzsche)

Hallo 2019. Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein gesundes und glückliches neues Jahr. Möge all das wachsen was ihr euch wünscht.

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Dezember | Von Waben und Weihnachtsbäumen.

Auf dem Weg zum Kesselberg machten wir heute einen kurzen vorweihnachtlichen Abstecher in unseren Garten.  Bei diesem doch eher trostlosen Anblick scheint es wie ein kleines Wunder, dass in ein paar Monaten doch wieder alles grünt und wächst und blüht.

Irgendein Gartenbesucher hat das mittlerweile verlassene gigantische Erdwesepennest unter dem Pfirsichbaum geplündert. Wir denken es war ein Fuchs, da wir in diesem Jahr schon ab und an andere Hinterlassenschaften und fuchsbauähnliche Löcher im Garten hatten. Alle Waben waren rausgeschaufelt und rund um den Eingang verteilt. „Ein Fuchs muss tun was ein Fuchs tun muss“ fällt mir dazu nur ein. Vielleicht zeigt er sich ja auch mal, wenn wir da sind. Diese perfekten sechseckigen Waben sind auf jeden Fall beeindruckend.

Ein wenig Grün konnten wir dann doch noch hier und da entdecken: unser Rosmarin steht voll im Saft und huch? Ja da ist noch ein kleiner Kohl neben der Hecke.

Und so sieht es sonst aus:

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Relativ schnell sagten wir also wieder „au revoir tristesse“ und fuhren zum Kesselberg, um dort zum ersten Mal unseren Weihnachtsbaum selbst zu schlagen.

What a feeling! Regional, ohne Pestizide, eh schon da und damit nicht zu kurzlebigen Konsumzwecken hochgezüchtet. Geht es noch schöner? Ich finde: nein. Mein Herz tanzt. In diesem Sinne: frohe Weihnachten!

November | Doku-Tipp.

„Drei Viertel des globalen Insektenbestandes sind in den letzten 30 Jahren verschwunden – viele Arten sind unwiederbringlich ausgestorben. Einige Wissenschaftler sprechen deshalb vom sechsten großen Artensterben auf unserem Planeten. Nüchterne Wahrheit: Schuld ist der Mensch. Die Dokumentation verdeutlicht die dramatischen Folgen, die dieses bislang verkannte Desaster haben wird.“

https://www.arte.tv/de/videos/077368-000-A/das-grosse-insektensterben/

–> der Film ist noch bis 23.12. online verfügbar 

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November | One hundred times.

„Die Herbstzeit ist des Gärtners zweite Hochsaison“. Das war mir ehrlichgesagt letztes Jahr noch gar nicht so klar. Nach dem Sommer und der letzten Ernte und mit den ersten richtig kalten Tagen liessen wir damals fast schon beamtenhaft den Bleistift fallen und machten den Garten winterdicht. Tatsächlich ist der Herbst aber die Zeit im Garten, in der man bereits viel für das kommende Frühjahr tun kann und tun sollte. Einzig was man – zumindest laut mancher Gartenphilosophie – tunlichst unterlassen sollte, ist der Rückschnitt. Viele Pflanzen vertragen die frostigen Winter besser, wenn sie eben nicht bis auf Bodenkante zurückgeschnitten werden. Lavendel und auch andere Sträucher werden im Frühjahr geschnitten. Aber davon einmal abgesehen bietet der Herbst reichlich Möglichkeiten im Garten. Zum Beispiel: Blumenzwiebeln stecken. Ich hatte eine Box von hundert weißblühenden Frühlingsblumenzwiebeln, die heute alle unter die Erde kamen. Das waren meine ersten Blumenzwiebeln überhaupt und es hat riesig Spass gemacht sie im Garten zu verteilen.

– 8 Tulpen Purissima
– 3 Hyazinthen Carnegie
– 3 Narzissen Cheerfulness
– 20 Brodiaea
– 15 Ixia
– 51 Allium Neapolitanum

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Für Anfang November ist der Garten noch ganz schön grün wie ich finde. Unser Rosenkohl fängt langsam an sich zu entwickeln. Jetzt wo die Bohnen hier komplett abgeerntet sind, macht er sich auf den Weg. Der Gründünger ist auf den Beeten auch schon wie ein dichter Teppich gewachsen. Wir haben unter anderem Lupine gewählt. Aber auch Buchweizen ist ein super Gründünger. Lupinen sind Verwandte von Erbsen und Bohnen. Sie entwickeln sehr lange Wurzeln und leben in Symbiose mit bestimmten Bakterien, die sich in Knöllchen an den Wurzeln befinden. Die Bakterien produzieren Stickstoff, den sie abgeben. Lupinen verbessern die Erde, weil sie ihrerseits den Stickstoff wieder abgeben und damit für neue Nährstoffe sorgen. Die Lupinen schneidet man nach einiger Zeit ab und hebt sie unter die Erde. Die Blätter und Wurzeln zerfallen in der Erden und setzen so Nährstoffe frei, die den Boden deutlich und vor allem nachhaltig verbessern. Gründüngerpflanzen lockern außerdem den Boden auch immer wieder auf.

Auch auffallend grün für Anfang November ist dieses Pflänzchen noch. Nur wissen wir leider nicht, was sich da an den Rand unseres Erdbeerfeldes geschlichen hat. Schwarzkümmel vielleicht? Wer weiss es?

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Seit August leben wir ja getreu dem Motto „kein Gartentag ohne Tomatenernte“. Heute war es allerdings definitiv die letzte – und die Black Plum waren noch so grün wie nur Gründünger sein kann. Aber gut, sie reifen ja zuhause in der Schale mit zwei bis drei Äpfeln ordentlich nach. Wow, was für ein Tomatenjahr 2018.

Dafür sah es bei den Möhren nicht so gut aus. Immerhin einen ganzen Bund konnten wir noch ernten aber  sie waren sehr klein – was dem Geschmack allerdings keinen Abbruch tat. Zusammen mit frischer Petersilie, Pastinaken, Sellerie und roter Emaille in der Suppe heute Abend waren sie traumhaft.

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Und sonst so: Herbstimpressionen und wie verrückt (doch noch) blühende Cosmeen.

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Blüte des Tages: „Rose is a rose is a rose is a rose.“

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Oktober | Herbstzauber.

Was für ein herrlicher Herbsttag. Fiele nicht das bunte Laub von den Bäumen, man könnte aufgrund der Temperaturen immer noch glauben es wäre Sommer. Kein Wölkchen am Himmel und Sonne pur.

Auch wenn es auf dem Funkerberg schon merklich ruhig zugeht, so haben wir diesen Sonnensonntag nochmal voll ausgekostet. Das Rasenstück auf dem die Hollywoodschaukel stand, haben wir für das nächste Jahr als neues Beet angelegt und mit Gründünger angesät. Dort sollen dann Kartoffeln wachsen und die Blumenwiese (die das Rasenstück ursprünglich auch mal war) wandert mitsamt Hollywoodschaukel (möge sie noch viele Sommer durchhalten) eine Beetparzelle weiter zwischen die beiden Apfelbäume. Die Beete dort wurden in den letzten beiden Jahren stark durch Kohl, Kürbis und Co ausgezehrt und können sich dann ein Jahr regenerieren.

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Ein bißchen was zum mit nach Hause nehmen gab es auch noch: die letzten Bohnen, gelben Tomaten sowie ganz wunderbar süße Weintrauben von unseren Nachbarn.

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Und sonst so: Experiment Rosmarinvermehrung mit Absenkern (einen bodennahen Zweig an einer Stelle anritzen, in einen mit Erde gefüllten Topf biegen, mit einem Stein beschweren und regelmäßig wässern, warten ob es klappt, ggf. freuen).

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Blüte(n) des Tages: alles was der Garten im Oktober noch so hergibt für einen kleinen Strauß für Zuhause – Cosmea, Kapuzinerkresse, Malven, Astern, Ringelblumen und Verbene.

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Oktober | Tomatensaatgut gewinnen.

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1-2 reife Tomaten der gewünschten Sorte halbieren.

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Kerne mit einem Küchenmesser oder einem kleinen Löffel in ein Sieb pulen.

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Die Kerne in ein verschließbares Glas geben und etwas Wasser dazugeben. Das Glas an einem hellen warmen Ort drei Tage stehenlassen und täglich einmal schütteln oder umrühren. Dieser Schritt fördert die Keimfähigkeit der Tomatensamen.

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Nach 3 Tagen (nicht länger sonst fangen die Samen an zu keimen) die Samen abgießen. Das Fruchtfleisch müsste sich jetzt bereits gut von den Samen gelöst haben. Falls nicht, die Samen nochmal in das Glas mit frischem Wasser geben, etwas schütteln und erneut abgießen. Gegebenenfalls sooft wiederholen, bis das Wasser klar abfließt und kein Fruchtfleisch mehr an den Samen hängt.

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Anschließend die gewonnen Samen zum Trocknen auf ein Küchentuch geben. Nachdem sie einige Tage gut durchgetrocknet sind, kühl und dunkel in einem Papiertütchen bis zum Frühjahr aufbewahren.