März | Die Gartenwoche im Rückspiegel. Lauch, Kaninchenmist und Demut.

Erstens kommt es anders, und Zweitens als man denkt. Diese Zeile von Wilhelm Busch beschreibt diese Woche ziemlich treffend. Statt Rennradfahren und Wandern in der Frühlingssonne auf Mallorca gab es für uns coronabedingt Fühlingssonne in Brandenburg und eine Portion Gartenarbeit und -genuss. Was bleibt uns anderes übrig, als das Beste aus der Situation zu machen, uns in etwas Demut zu üben und dankbar zu sein für das was wir haben? Die Natur kennt zum Glück keinen shut down.

Alle Pflanzen sind schon recht weit ausgetrieben, die Clematis, die Himbeeren, Brombeeren, Magnolie stehen in den Startlöchern. In den Nächten gibt es aktuell noch mal ganz schön frostige Temperaturen so dass man sich fast Sorgen um die Obstbäumen machen könnte. Wird schon alles gut gehen.

In diesen Tagen haben wir jeden Tag ab Mittag vier bis fünf Stunden im Garten verbracht und alles getan was man zu dieser Jahreszeit tun kann – okay und noch ein bißchen mehr, wie zum Beispiel im Baumarkt (der war hier in Berlin/Brandenburg noch offen) ein Frühbeet erstanden, das wir hoffentlich nächstes Wochenende aufbauen. Die Kartoffeln sind in der Erde (wir bangen, ob es nicht doch etwas zu früh war ..), die beiden Erdbeerbeete gepflegt (Mulch abgenommen, alten Blätter zurückgeschnitten, Boden gelockert), das Hochbeet ist eingesät, die beiden Randbeete Richtung Wald sind ebenfalls gesät und gemulcht, der Salbei ist geteilt und eine der Hälften ins mediterrane Lavendelbeet verpflanzt, Magnolie und Eibische sind zurückgeschnitten und die Pflege des Pfirsichbaums dauert an.

Auf das alte und auch auf das neue Kartoffelbeet haben wir Kaninchenmist ausgebracht, den wir von einem Mitgärtner bekommen haben. Wenn er gut abgelagert und angerottet ist, kann man ihn nach ein paar Monaten einfach in die Erde einarbeiten.

Am Eingang habe ich mir noch ein kleines Schnittblumenbeet in spe angelegt. Dort eingesät habe ich Duftwicken „aus eigener Ernte“ für die auch das kleine Rankgitter dienen soll, Kornblumen, Malven und Schleierkraut. Es ist zwar an diesem Standort teilweise etwas schattig durch die größeren Sträucher in direkter Nachbarschaft aber vielleicht schadet das in Anbetracht der vergangenen Hitze- und Dürresommer auch nicht unbedingt.

Und dann haben wir uns mal unsere schon lang bestehende Lauchreihe vorgenommen. Die Lauchpflanzen hatten wir vor mindesten zwei Jahren mit den Erdbeerpflanzenüberbleibseln eines Nachbarns bekommen. Genutzt hatten wir ihn bisher als natürliche Schädlingsabwehr im Gemüsebeet. Aber warum nicht etwas mehr draus machen? Unser Biogartenbuch beschrieb die Lauchkultur in Schlemmreihen und so haben wir das nun mal probiert. Man setzt den Lauch in Gräben und schlemmt sie circa 20 cm mit Erde zu. Im Verlauf der Zeit schlemmen die Gräben immer weiter zu, so dass der Lauch schöne weiße Stangen ausbildet. Das Prinzip kennt man auch aus dem Spargelanbau.

Aus eins mach drei. Vorher sahen die Pflanzen in nur einer Beetreihe so aus:

Und nach dem Vereinzeln und Auseinandersetzen im Lauchgraben dann in drei Reihen so:

Und vor meinem inneren Auge sah ich während der ganzen Aktion immer nur den wundervollen Nudellauchauflauf nach dem Rezept meiner Mutter vor mir. Das sind sie doch, die Freuden des Lebens. Egal wie verrückt die Welt gerade ist. Ich konnte ihn förmlich riechen während uns der Lauchduft beim Buddeln in die Nase stiegt.

Zuhause haben wir die erste Runde der Vorzucht begonnen. Zu unserer großen Freude ist der selbstgeerntete Spitzkohlsamen super aufgekeimt. Die kleinen Pflänzchen stehen in unserem Wohnzimmer leider viel zu warm für die aktuellen Lichtverhältnisse und damit besteht die Gefahr, dass sie „ausgeilen“, das bedeutet viel zu lange aber schwache Triebe bilden, die dann später leicht abknicken. Deswegen versuchen wir ein paar von ihnen vielleicht Ende nächster Woche direkt in besagtes Frühbeet zu bringen. Neben Spitzkohl haben wir diverse Tomatensorten in der Anzucht, Kürbis, Artischocke, Sonnenhut, Eisenkraut, Akelei, Bartnelken und Dahlien.

Und sonst so: wir hoffen so sehr, dass wir unseren Garten auch in den kommenden Wochen und Monaten noch beackern dürfen.

März | Ein Frühlingshauch.

Mehr war das heute noch nicht. Bei Temperaturen um zehn Grad starteten wir mittags bei noch eher trübem Himmel mit einem kleinen Pre-Saisonauftakt. Heute wollten wir die ersten Beete auf den Weg bringen, da wir urlaubsbedingt erst Anfang April in unserem Garten weitermachen werden. Irgendwann am späten Nachmittag kam die Sonne dann doch noch raus, aber warm wurde uns von der Arbeit auch vorher schon. Wir haben die beiden Erdbeerbeete aufgeräumt, das heisst Mulch und Unkräuter entfernt und den Boden schon mal leicht gelockert. Die Kartoffeln sind schon in der Erde (im Bild unten: hinter den Lauchzwiebeln in Richtung Hochbeet, im Wald der Schaschlikspieße – sie sind unsere Markierung), da sie in unserer Speisekammer schon recht gut angetrieben hatten. Von den Sorten blieben wir dem blauen Schweden, der roten Emaille und Sieglinde treu.

Für unser Hochbeet haben wir eine Abdeckung aus Bauplane gebaut, wir hoffen trotz der zugigen Konstruktion auf ein wenig Treibhauseffekt für unsere Anzucht. Eingesät im Hochbeet haben wir Möhren, Spinat, Radieschen (2 Sorten), Pflücksalat und violetten Kohlrabi.

Im Seitenbeet haben wir Mangold und Puffbohnen gesät und im Gemüsebeet neben den Apfelbäumen Pastinaken aus unserem eigenen Saatgut.

Und sonst so: ein wenig Frühling, ein wenig geht es schon los!

März | Wind, Wolken, Sonne, Hagel.

Das gab es heute alles im Wechsel und gleichzeitig. Und sämtliche Knospen schieben sich immer weiter – dem Frühlingslicht entgegen. Die Blutjohannisbeere ist dabei (von Frühblühern wie Schneeglöckchen oder Krokussen mal abgesehen) am weitesten und hat fast schon ihre Blüten draußen. Unsere Rosen sind auch schon am Start.

Wir haben die Stunden heute genutzt um unseren Pfirsich direkt wieder präventiv vor Pilzbefall zu schützen und weiter zu stärken. Bewährt hatte sich letztes Jahr ja das regelmäßige Spritzen mit einem Sud aus Ackerschachtelhalm (den haben wir letzten Herbst noch im Garten eingesammelt und getrocknet um möglichst früh im Jahr wieder damit anfangen zu können), Knoblauch und Zwiebeln. Wer will kann auch noch einen kleinen Schuss Speiseöl dazugeben, dann hilft das Ganze auch gegen Blattläuse. Bis jetzt sieht der Pfirsichbaum sehr gut aus und hat keinerlei Pilzanzeichen. Auch die beiden Erdbeerfelder haben wir mit dem Sud besprüht, denn unsere Erdbeeren waren auch immer etwas anfällig gegen Pilze die sich dann als Rost auf den Blättern zeigten. Weiter ging es dann noch in den Beeten. Das Bergbohnenkraut als Beetumrandung haben wir gut zurückgeschnitten, es soll ja wieder wie eine kleine Hecke um die Gemüsebeete wachsen. Auch die Ysop-Pflanzen, die sich lustigerweise in drei der vier Beetecken niedergelassen haben, haben einen kleinen Rückschnitt bekommen. Sie treiben auch schon ganz schön stark aus.

Ysop

Und weil wir leider feststellen mussten, dass sich in unser Bohnensaatgut der Speisebohnenkäfer eingenistet hatte und sich während der letzten Monate durch sämtliche liebevoll gesammelte Sorten durchgefressen hatte, packten wir die Gelegenheit beim Schopfe und brachten das was vom großen Fressen noch übrig war (wirklich nur noch ein trauriger Rest!) heute direkt in die Erde. Wenn alles gut geht, keimen diese Bohnen im Seitenbeet hinter dem Hochbeet und ranken am Zaun entlang. Gesetzt haben wir Puffbohnen, schwarze Bohnen, Feuerbohnen, Buschbohnen und grüne Stangenbohnen. Lesson Learned: kontrolliere Dein Saatgut regelmäßig während der Wintermonate. Wenn was krabbelt, sei schneller als der Käfer.

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Und sonst so:

Mitte/Ende März werden die Wasseruhren eingebaut, dann kann es wohl „richtig“ losgehen; ich bin gespannt, was von all den Zwiebeln (Tulpen & Co) so alles kommen wird – gefühlt habe ich letzten Herbst mehrere hunderte unter die Erden gebracht; das Kameraprojekt scheint zu funktionieren – 51 Aufnahmen sind schon im Kasten; kleine Saatgutbestellung bei Vern: Möhren der Sorte Genfer Markt,
Stratova, Erdbeerspinat, Gemüsekürbis Rondini, Pflücksalat Venezianer; wir planen, malen und führen Listen:

Blüte des Tages:

Februar | Frühe Frühlingsboten.

Das ist wirklich verrückt. Am 15. Februar fahren wir bei schönstem Sonnenschein in den Garten, gefühlt haben wir 14 Grad, die Vögel zwitschern, die Insekten fliegen. Noch ist die Gartensaison 2020 nicht mal annähernd am Start auch wenn in der Gartencommunity im Netz schon an der ein oder anderen Stelle das Vorzuchtfieber ausgebrochen ist. Klar, die Finger bei diesen Temperaturen noch etliche Wochen stillzuhalten, wird auch mir echt schwer fallen. Aber es ist nichts gewonnen wenn am Ende die Pflanzen zu früh ins Freiland kommen oder ausgeilen weil die Lichtverhältnisse bei der Anzucht nicht stimmen. Also üben wir uns noch etwas in Geduld und schmieden weiter fleißig Pläne – oder erledigen eben die Gartenarbeit, die schon im Februar geht. Zum Beispiel Obstbaum- und Strauchschnitt, der gestern auf unserem Plan stand. Oder wuchernde Unkäuter mit der Pendelhacke eindämmen, denn ich bin wirklich nicht sicher ob es überhaupt nochmal frieren wird…

All unsere Hoffnung liegt in diesem Jahr auf dem Apfelbaum, der letztes Jahr nicht getragen hat aber unglaublich tolle kleine, leicht säuerliche Äpfel hat. Schon jetzt sind unzählige Blütenanlagen zu erkennen. Das könnte also was werden. Die genaue Sorte will ich aus den Unterlagen unserer Vorpächter auch nochmal recherchieren.

Tja und sonst treibt es an vielen, vielen Stellen schon richtig aus! Es sollte also am besten gar nicht mehr längeranhaltend frieren. Ich frage mich, steht die Natur wirklich Kopf? Was heißt es für Insekten, Mücken & Co wenn der Winter ausfällt? Können wir in ein paar Jahren vielleicht schon ganzjährig Gärtnern? Wann steigen wir in Berlin in den Weinbau ein? Nein, Spaß. Aber im Ernst, warten wir erst mal ab, wie dieses Jahr in den nächsten Wochen weitergeht. Allen mediterranen Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin und Thymian geht es auf jeden Fall mit diesem milden Winter prächtig.

Januar | Ein Wintergartenbesuch.

Hallo 2020. Jetzt ist es Mitte Januar und wir hatten Lust auf einen winterlichen Gartenbesuch bei Sonnenschein.

Und wir waren nicht die einzigen, die mal in ihrer Parzelle vorbeischauten. Zu tun gibt es ja nun wirklich noch nichts, aber neben der Sehnsucht nach Licht motivierte uns auch die Tatsache, dass unsere Bokashi Sammeleimer schon längst voll waren und nun doch mal raus in den Garten gebracht werden wollten. So kann die Biomasse auf unserem Kompost noch etwas arbeiten, bis es im Garten wieder voll losgeht. Zur besseren Durchmischung im Kompost haben wir gleich auch noch etwas Laub aus dem Gras gerecht.

Und wie das mit einem Garten nun mal so ist, man erlebt wirklich immer die ein oder andere Überraschung wenn man länger mal nicht da war. Das Projekt „Rosmarinvermehrung durch Stecklinge direkt im Beet“ scheint geglückt und die ersten Zwiebeln sind schon angetrieben – mmh wir wollen mal nachlesen, ob das so sein soll (welche Sorte war das eigentlich gleich noch?) oder ob sie viel zu früh dran sind….

Aber 5 Grad sind nun auch bei Sonnenschein nur 5 Grad und wenn man sich nicht bewegt, gibt es schnell eiskalte Füße. Ein warmer Punsch rettete uns noch gut über die Mittagsstunden und dann machten wir uns wieder auf den Weg nach Berlin.

… und wir haben unser Fotoprojekt gestartet: jeden Tag ein Bild mit der Wildkamera in etwa aus der Perspektive des rechten Bildes.

Dezember | Inspiration in der Winterpause.

Gartenbücher eignen sich wunderbar um die gartenlosen Monate zu überbrücken und schon mal neue Ideen für die kommende Saison zu sammeln. Aktuell schmökere ich hin und wieder in „Großvaters Gartenwissen“ und in den beiden Naturführern.

„Was blüht denn da?“ ist praktisch sortiert nacht Blütenfarbe und ist voller wunderschöner Pflanzenillustrationen. Und „Essbare Wildkräuter und Wildbeeren für unterwegs“ ist ein hilfreicher Leitfaden, um sich im eigenen Garten nicht doch mal aus Versehen irgendwann zu vergiften und enthält zudem noch praktische Hinweise bzw. Rezepte zum Verzehr von Giersch. Da war doch was letztes Jahr.

Was kann man sonst noch tun in der gärtnerischen Winterpause?

::| Saatgutbox sortieren und aufräumen/ recherchieren welche neuen Sorten in der kommenden Saison angebaut werden sollen/ Saatgut bestellen

::| Andere tolle Gartenblogs verfolgen und sich inspirieren lassen (einige werde ich demnächst auch mal auf meinem Blog verlinken)

::| Überlegen, ob das in 2020 was mit dem Gewächshaus werden soll.

::| Die Liste „Ideen -Wünsche – Inspirationen“ fortschreiben.

Dezember | 2. Rückblick 19. Südtiroler Flora.

Im Winter schaut man ja gerne mal wehmütig die Bilder vom vergangenen Sommerurlaub an. Zumindest ich tue das ab und an. Und da ich eigentlich schon nach diesem unglaublich schönen Aufenthalt in Südtirol gerne was über die hiesige Blumenwelt schreiben bzw. zeigen wollte und des dann doch irgendwie in den Wellen des Alltags wieder untergegangen ist, kommt dieser Beitrag nun besser spät als nie.

Disteln, Glockenblumen, Rittersporn, Sonnenhut in rosa und rot, Anemone, Kugelamaranth

Dezember | Rückblick 19.

:: Gewinner in der Kategorie Kilogramm: unsere Tomaten. 16,62 kg waren es am Ende in Summe in diesem Jahr. Wenn das kein Knaller ist.

:: Gewinner in der Kategorie schönste Ernteüberraschung: unser Topinambur. Über ihn habe ich schon alles berichtet. Und mit 4 kg aus ursprünglich 3 Knollen auch recht ergiebig.

:: Gewinner in der Kategorie größte Enttäuschung: unsere diesjährige Hokkaido-Kürbis-Ernte. Naja wobei Ernte in diesem Zusammenhang schon stark übertrieben ist. Ein kleiner Mini ist 2019 rumgekommen. Leider gibt es nicht mal ein Foto von ihm. Aus meiner Sicht ein klarer Fall von „bei der Geburt vertauscht“: das waren keine Kürbissamen da in dem Tütchen! Das waren Zucchini. 2020 wird mein Kürbisjahr.

:: Gewinner in der Kategorie Hoffnung: unser Pfirsich. 2020 wird sein Jahr – ich glaub ganz fest dran.


November | „One in, one out“ und Abschied auf Raten.

Irgendwann kommt der Tag, da weiß man, das wird wahrscheinlich in diesem Jahr der letzte richtige Gartentag sein. Heute war es so. Wir hatten bereits Frost in den vergangenen Tagen und Wochen und so hatte der Garten an der ein oder anderen Stelle fast morbiden Charakter mit eingewelkten Blättern und zusammengefallenen Stauden. Oder so wie die vom Frost erwischten Blüten an Cosmea und Sonnenblume. Irgendwie fand ich sie auf ihre eigene Art und Weise trotzdem wunderschön und hab diesen Moment festgehalten:

Ja und da der Herbst die Zeit der Blumenzwiebeln ist, habe ich dann mal eben rasch noch 350 von ihnen unter die Erde gebracht. Und nach dem Prinzip „one in, one out“, was man ja eher vom Entrümpeln von Wohnungen kennt oder von mäßigenden Ansätzen in der Kritik unserer Konsumgesellschaft, wurden die Dahlienknollen im gleichen Atemzug ausgegraben und zum Überwintern mit nach Berlin genommen. Zu meiner großen Freude haben sie sich bereits nach einer Saison super vermehrt und passen nun schon fast nicht mehr in ihre ursprüngliche Kiste.

Zum Saisonabschluss haben wir dann noch den Topinambur abgeerntet und sagenhafte 3,7 kg der tollen Knollen mitgenommen. Wahnsinn. Außerdem noch den letzten Feldsalat, einen kleinen Weißkohl plus Mini-Kohl. Die Petersilie aus dem Hochbeet habe ich spontan ausgegraben und auch mit nach Hause genommen für die Küchenfensterbank (und zum Kochen natürlich).

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Was soll ich sagen? Gartenjahr 2019, schee war’s, gut war’s, auf ein Neues – nächstes Jahr.


Oktober | Drei Farben – Rot.

Mit etwas Sonne hatten wir heute zwar gerechnet, aber dass es nochmal so ein unglaublich schöner Herbsttag wurde, hat uns dann doch überrascht. „Drei Farben – Rot“ – dieser Filmtitel ist mir sofort eingefallen, als ich den Garten heute sah.

Besonders schön fand ich diese beiden verbliebenen Beeren, die noch versteckt an einem Strauch hingen und im Sonnenlicht des Nachmittags leuchteten:

Und tiefrot blüht auch unsere Rose noch:

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Und sonst so:

# alle Astern in allen Gärten blühen um die Wette mit Cosmea; den meisten Hummel-/Bienen-/ und Schmetterlingstraffic haben jedoch Erstere .. es brummte wie im Bienenstock

# es ist auch mal Zeit für kontemplative Tätigkeiten, wie das Sortieren und Neuordnen der Saatgutboxen in der warmen Nachmittagssonne

# der Herbst ist die perfekte Zeit um Salat anzubauen und reichlich zu genießen – er wächst viel viel viel besser als im Sommer – mit reicher Ernte gehen wir heute nach Hause

# im Gartenmarkt wollten wir eigentlich Steckknoblauch kaufen – den gab es nicht, dafür Wintersteckzwiebeln, die nun bereits in der Erde sind sowie Tulpenzwiebeln, die ich in den kommenden Wochen stecken werde

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Und so sieht es aktuell auf Parzelle 22 aus:

Und so in unserem „Tiny House“:

Oktober | Tomaten 2020.

Tja was macht der geneigte Gärtner im Herbst, wenn es nicht mehr allzu viel draußen zu tun gibt, die Tage kürzer werden und das Grau am Himmel tendenziell immer länger und dichter wird? Gute Musik auf die Ohren und Saatgut der diesjährigen Lieblingssorten (oder der all time favourites) gewinnen wäre eine Variante.

So geschehen in den vergangenen Wochen nach bewährtem Vorgehen:

  • All-time-favourite „Black Plum“ (rechtes Bild, oben), ich mag besonders ihre dunklen „Hütchen“ die diese Sorte trägt und Rainer könnte sie endlos und pur essen.
  • „Olga’s kleine Gelben“ (mittleres Bild, ganz oben): von unserer lieben Gartennachbarin
  • „gelbe Ananastomate“ (mittleres Bild, ganz unten): ebenfalls von Olga, eignet sich wahrscheinlich auch gut zum Füllen und im Ofen braten
  • „Katrin’s gelbe Tomate“ (nicht auf den Fotos, aber wow ein Traum von Tomate!)

Wir überlegen aktuell ja hin und her, ob wir uns ein klitzekleines Gewächshaus kaufen um die Anbauperiode etwas zu verlängern… gerade für Schlangengurken, Tomaten und Süßkartoffel wäre das was. Und Aubergine, ja dann wären vielleicht auch Auberginen möglich. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein Invest, macht Arbeit und steht rum. Mal sehen ob und wie wir uns entscheiden.

Oktober | Herbsternte.

Bei herrlichen Temperaturen über 20 Grad und Sonnenschein werkelten wir gestern auf unserem Stückchen Erde. Nachdem wir endlich die doch sehr platzeinnehmende Eckbank in unserer Hütte an eine Gartennachbarin weitergegeben hatten (und im Gegenzug drei spättragende Himbeerpflanzen von ihr bekommen haben – ein super Deal!), gestalteten wir erst dort etwas um. In der Hütte haben wir nun eine ausreichend große Arbeitsfläche aus unserer ehemaligen Küchenplatte auf zwei Holzböcken. Zuletzt als Schreibtisch genutzt passt sie als schöne Holzfläche wunderbar zum Rest unseres Gartenhauses und bietet uns genügend Platz zum Trocknen von Saatgut und als Ablagefläche.

Ja und dann wagten wir uns an den Topinambur. Was soll ich sagen- eine Pflanze haben wir geerntet und eine Kiste voll mit Knollen aus der Erde geholt.

Ernte einer Topinamburpflanze (heute haben wir einige davon direkt im herbstlich asiatischen Curry mit Wirsing und Kürbis genossen)

Weil sie nicht so lagerfähig sind wie zum Beispiel Kartoffeln, haben wir die anderen noch drin gelassen und ernten sie lieber nach und nach. Außerdem gab es schönen Salat (Pflücksalat, Postulein und erster Feldsalat). Auch die Nekarriesen sind im hinteren Hochbeet schon schön gewachsen, brauchen allerdings noch ein wenig Zeit.

Unser Fenchel ist leider nicht weitergewachsen und hat trotz ausreichend Regen in den letzten Wochen keine richtigen Knollen mehr ausgebildet. Wir haben ihn jetzt abgeerntet und werden v.a. auch das Fenchelgrün zum Kochen verwenden. Dafür gab es noch einen schönen Wirsing zum mit nach Hause nehmen.

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Und sonst so: Bienen und Hummeln sammeln den letzten Nektar in den Astern, die jetzt wunderschön blühen; unser Kompostprojekt entwickelt sich gut – dank Sergei‘s Tipp, den Kompost einfach oben mit einer Plastikplane abzudecken und nur die Seiten offen zu lassen, haben sich unglaublich viele Regenwürmer und andere Tierchen eingefunden- bisher ist er uns immer zu stark ausgetrocknet; die ersten Stockrosen, die ich vor gut zwei Wochen entlang der Hüttenseite gesät habe sind teilweise schon gekeimt; die Stecklinge der Fetthennen sind zu rund 50% angewachsen (eine gute Quote wie ich finde – beim Lavendel war es deutlich weniger) und treiben neue Blätter an- zum Überwintern bleiben sie auf unserem Balkon und kommen dann im nächsten Frühjahr raus in den Garten;

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Und so sieht unser Garten gerade im Panorama aus:

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Blüte des Tages:

dieser lustige Bodendecker, den ich in den drei Jahren noch nie blühend gesehen habe… er mochte vielleicht den trocken-heißen Sommer?

September | Topinambur.

Es ist ein Experiment. Im Frühjahr haben wir eine Handvoll Topinamburknollen in der Erde verbuddelt. Seitdem wachsen und wachsen die Pflanzen gen Himmel. Ein bisschen sehen sie wie Sonnenblumen aus – nur ohne Blüte. Ob da noch was kommt? Angeblich blüht Topinambur auch gelb. Ob da dann tatsächlich viele Knollen zu ernten sein werden? Wir wissen es nicht und müssen uns noch ein wenig gedulden.

September | Warmes Herbstlicht.

Einige Zeit ist seit dem letzten Beitrag vergangen. Das heißt aber nicht, dass im Schrebergarten nichts passiert ist. Ja, da waren auch einige Urlaubswochen im August aber da waren auch viele sommerliche Gartentage. Von denen werde ich demnächst nochmal berichten.

Momentan fahren wir die letzte Ernte ein (allein der Topinambur, der Fenchel, Wirsing und die Salate im Hochbeet stehen noch aus) und genießen jeden Sonnenstrahl, den der Brandenburger Himmel in diesem September noch zu bieten hat.

Der frühe Herbst ist schön. So schön – mit Sonnenblumen, Astern, Stockrosen, Fetthennen:

Da mittlerweile die meisten Gemüsefelder abgeerntet und mit Gründünger eingesät sind (und teilweise mit Stroh vom Pferdehof gemulcht sind – was übrigens sehr hübsch aussieht im warmen herbstlichen Sonnenlicht), ist die diesjährige Ernteliste entsprechend lang. Bald ziehen wir Bilanz und addieren die Mengen.

Unser neu angelegtes Erdbeerfeld und unser abgeerntetes Kartoffelfeld haben wir mit Stroh gemulcht. Der Gründünger schiebt sich lustigerweise trotzdem durch und sieht aus wie ein Miniatur-Urwald.

Blüte(n) des Tages: Katrins Dahlien

Juli | Sommer mit Marmande, Cornichons und so mancher Kuriosität.

Das ist nicht etwa der Filmtitel einer französischen Sommerkomödie sondern Ausdruck von purer Vorfreude. Vorfreude auf die Tomatensorte Marmande. Eine von ihr konnten wir schon probieren. Sie schmeckt unbeschreiblich gut. Die Marmande ist eine alte französische Sorte, die für ihren feinen Geschmack geschätzt wird. Sie ist nach der Stadt in Frankreich benannt, aus der sie stammt: Marmande im Departement Lot-et-Garonne in der Region Aquitanien. Ihre Entwicklung verdankt sie einer Reblaus Plage, von der der Weinbau im 19. Jahrhundert in dieser Region betroffen war. Die Reblaus hatte zu dieser Zeit zahlreiche Weinreben vernichtet. Damit begannen viele Winzer, stattdessen Tomaten anzubauen, die in der damaligen Zeit in Europa erst kürzlich entdeckt worden waren.

Marmande bildet tiefrote, flachrunde, gerippte Fleischtomaten, die zwischen 200 und 250 Gramm wiegen und sich auch gut zum Füllen eignen. Sie wächst auch noch relativ gut bei kälteren Witterungsbedingungen und auch gut im Freiland (wer braucht da schon noch ein Tomatenhaus?). Sie ist keine Hybridsorte, das heißt man kann aus ihren Früchten direkt wieder Saatgut für das nächste Jahr gewinnen. Und alte Sorten sind so schützenswert – und viel geschmackvoller als der wirklich sehr begrenzte Tomatenhorizont, den uns der Handel anbietet. Und so haben wir auch noch ein wenig Frankreichurlaub in unserem Garten.

Auch toll in diesen Tagen: selbstgemachtes Wassereis und Brombeeren. Wenn auch nicht Wassereis aus Brombeeren.

Und – um nochmal kurz den Schwenk zurück zu Frankreich zu machen – wir haben die ersten Cornichons eingemacht. Vielmehr hat Rainer unsere ersten Cornichons eingemacht. In rund vier Wochen können wir sie dann genießen.

Kurios wachsen aktuell eine unserer Kletterzucchini (ja die, von denen wir immer noch gehofft hatten, es wären Hokkaido-Kürbisse… da ist anscheinend beim Abfüllen des Saatgutes so einiges schief gelaufen) und die Prunkwinde. Erstere hat rüberjemacht. Ja das kann man im Osten sagen. Rüber über den Zaun und dann zack, rein in die nebenstehende Hainbuche. Und dann den Baum rauf. Morgens sind nun leuchtend gelbe Zucchiniblüten in der Buche zu sehen. Ach ja, Zucchini vom Baum geerntet haben wir auch schon.

Die Königswinde dagegen ist uns auf’s Dach gewachsen. Wir sind gespannt, ob ihr das auf Dauer nicht doch zu heiß wird auf schwarzem Untergrund. Lustig sieht es aber aus.

Und sonst so: Es ist Erntezeit!

Blüte des Tages: Lavendel

Juli | Biologischer Pflanzenschutz #Solanum lycopersicum.

Welcher Gärtner kennt sie nicht? Die vielen kleinen weißen Schmetterlinge, die im Frühsommer durch den Garten flattern und gerne an unseren Kohlpflanzen Halt machen. Spätestens wenn man weiß, dass es sich hier um Kohlweißlinge handelt und nicht um einfach nur nett anzusehende Schmetterlinge, packt einen schon mal das blanke Unbehagen beim Anblick der immer löchriger werdenden Kohlblätter. Bisher dachte ich, dagegen ist kein Kraut gewachsen und irgendwie wird der Kohl schon stärker sein. Was also tun, wenn man wie wir keinerlei Chemie einsetzen möchte? Ein Hoch auf Jauchen und Brühen.

Es ist ganz einfach. Solanum lycopersicum, die Tomaten helfen uns. Man schneidet einfach eine Handvoll Tomatenlaub klein und gibt es für mindestens zwei Stunden, aber besser vier Stunden in eine Gießkanne mit Wasser. Mit diesem Tomatenauszug besprüht oder übergießt man dann die Kohlpflanzen. Fertig. Was genau da seine Wirkung entfaltet, konnte ich bisher noch nicht herausfinden, aber die Blätter der Tomaten riechen ja auch schon sehr stark wenn man sie abzupft und zwischen den Fingern zerreibt. Diesen Geruch mögen die Kohlweißlinge wohl nicht und fliegen dann doch lieber den Lavendel an.

Juli | Tipps zum nachhaltigen Gärtnern #2.

Das was als Samen reinfliegt und aufgeht einfach mal stehen lassen. Natternkopfgewächse zum Beispiel. Sie wachsen als heimische Pionierpflanzen an trockenen und kargen Straßenrändern, neben Bahngleisen oder auf Verkehrsinseln und Wiesenrändern. Oder eben auch im eigenen Garten – wenn man sie denn lässt und sie nicht sofort als lästiges und nicht-gewolltes Unkraut rausrupft. Ich finde, sie sehen toll aus und stehen anderen Gartenpflanzen in Sachen Schönheit in nichts nach. Sie sind pflegeleicht (d.h. in meinen Kategorien: man muss rein gar nichts tun) und vertragen die Brandenburger Hitze und Trockenheit bestens. Was will man mehr? Okay, dass sie vielleicht auch noch einen wertvollen Beitrag zum Insektenschutz leisten, da sie eine wichtige Nahrungsquelle vor allem für Bienen sind. Tun sie.

Juli | Tomaten im eigenen Saft.

*** Tomaten Tipp ***

Tomaten stehen gerne in ihrem eigenen Laub, oder wie manche Gärtner gerne sagen, in ihrem “eigenen Abfall”. Geizt man Tomaten sowieso regelmäßig aus, um Wachstum, Qualität und Pflanzengesundheit zu steigern, so zupft man am besten die entfernten Blätter und Stiele klein und gibt sie der Tomate als Dünger direkt an ihren Fuß. Sie düngen sich mit ihrem Laub dann selber.

Juli | Recap Juni. 36 Grad und es wird noch heißer.

Es war sogar zum Bloggen zu heiß in diesem Juni. Herrje, was lagen wir bei bis zu 40 Grad Tageshöchsttemperaturen regungslos im Schatten, tranken Limo, schwitzten vom Nichtstun, sehnten kalte Bergseen herbei, hüpften unter die Gartendusche. Es waren ruhige Gartentage in dieser flirrenden Hitze. Es reichte noch für:

  • Gießen! Viel Gießen.
  • biologischen Pflanzenschutz #2 Tomatenauszug
  • ein Rankgitter für die Zuckerschoten und eins im Hochbeet für die Cornichons
  • Lupinensaatguternte
  • Häckseln des Heckenschnitts
  • Garteneinsatz im Verein – da ziehe ich vor Rainer meinen Sonnenhut
  • Kuchenessen bei Heide, der besten Gartennachbarin.

Blüte(n) des Tages: Stockrosen und Feuerbohne

Juni | G’schichten von Freud‘ und Feind und frischen Kräutern.

And the Oscar goes to…? Starten wir dieses Mal mit einer wenig freudvollen Tatsache. Das Unkraut des Gartenjahres 2019 kann endlich gekürt werden. Nein, es ist nicht die Vogelmiere, die uns vor allem im Frühjahr gerne grüne Teppiche auf den Beeten beschert (die man übrigens aber auch gut essen kann – als vielleicht etwas andere Art der Unkrautbekämpfung). Es ist auch nicht die Fingerhirse, die sich so schwer aus dem Boden ziehen lässt und die wirklich überall, überall auftaucht. Es ist die gemeine Ackerwinde. Vielleicht auch die Zaunwinde. Aber das ist im Endeffekt egal. Meist ärgern wir Gärtner uns ja bei eher Unkräutern über die Tatsache, dass sie sich schnell und gefühlt im ganzen Garten ausbreiten. Die Winde dagegen hat es sich bisher nur in einer Gartenecke gemütlich gemacht. Allerdings wickelt sie sich mit ihren Schlingtrieben eng um andere Pflanzen und ringt diese förmlich zu Boden. Für diesen heimtückischen Charakter geht der Titel also an sie. Okay, nun ist das wahrlich dramatisch ausgedrückt aber sie lässt sich kaum mehr von der (v)erschlungenen Pflanze entfernen. Die Ackerwinde gehört zu den sogenannten „Kriechprionierpflanzen“, also zu jenen Pflanzen die sich kriechend und schlingend mit Vorliebe auf noch unbesiedelten Flächen ausbreiten. Bei uns so geschehen auf der kurzzeitigen Brachfläche unter dem Pfirsichbaum – die jetzt eine wunderschön blühende Bienen- bzw. Insektenweide ist.

Abgesehen davon gab es an diesem Wochenende ansonsten nur pure Freude. All die Arbeit de Frühjahrs zeigt sich nun in vollen Beeten und gut wachsenden Pflanzen. Das ist schlicht unglaublich schön. Und jedes Jahr kommt es mir wieder wie ein Wunder vor, dass die Natur das alles kann. Dass da nach den grauen und kalten Wintermonaten quasi nichts über der Erde ist und Monate später ist das alles da. Und so schön da noch dazu. Da darf man schon mal demütig sein.

#1 Eine ganz konkrete Freude ist die aktuelle Beerensaison. Wir können nicht genug kriegen von Johannisbeeren, Himbeeren, Erdbeeren – und hoffentlich bald auch von Brombeeren und Jostabeeren. Die müssten auch bald reif sein. Unser Erdbeerfeld erscheint uns definitiv zu klein. Wir haben momentan zwei Reihen mit sechs Pflanzen: eine frühe Sorte, die schon längst durch ist und aktuell die etwas spätere Sorte. Das soll nächstes Jahr mehr werden und so wollen wir einen Teil des Staudenbeets umwandeln und dort ein paar weitere Erdbeeren einsetzen. Das mit Abstand Imposanteste was ich in Sachen Erdbeeren gesehen habe, war das Erdbeerhochbeet einer Gärtnerin bei uns im Verein. Ein riesiges Hochbeet, locker zweieinhalb Meter lang, das komplett dicht an dicht nur mit Erdbeeren bepflanzt war.

#2 Freude Nummer zwei ist aktuell unser Pfirsichbaum. Er ist wieder gesund und trägt tolle dichte grüne Blätter und etliche Früchte. All der Ackerschachtelhalmsud, den wir das ganze Frühjahr über gekocht und gespritzt bzw. gegossen haben, hat sich am Ende gelohnt.

#3 Dieses Jahr ernten wir konsequenter unsere Kräuter ab und nehmen sie entweder frisch zum Kochen mit nach Hause oder trocknen sie dann. Freude Nummer drei war reichlich Bohnenkraut und Oregano. Unsere liebe Gartennachbarin (die mit dem Kuchen) schenkte uns prompt nochmal zwei dicke Bunde von ihrem Bohenkraut, einer anderen kleinblättrigeren Sorte als unseres. Links im Bild noch unsere heutige Ernte mit Salat, Mangold und besagten Kräutern.

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Und sonst so: Kürbis oder Zucchini? ein Ratespiel in unserem Garten, da wir leider nicht mehr sicher sind, ob der vermeintliche Hokkaido-Kürbis noch doch eine Kletterzucchini ist? Herrje es bleibt spannend. * Das Eisenkraut vom letzten Jahr blüht gerade herrlich und hat sich sogar ein wenig verbreitet. * Trotzt hoher Temperaturen haben wir auch etwas gearbeitet und die Hecke an der Terrasse und an der unteren Gartengrenze gestutzt. Die abgeschnitten Triebe werden dann direkt gehäckselt und als Mulch wieder im Garten ausgebracht – es lebe der geschlossene Gartenkreislauf 🙂 * Am Freitag (21. Juni) war offizieller Sommeranfang und Midsommer und längster Tag des Jahres. * Der Garten in einem Satz? Ein Rausch an Farben und Formen. *

** Lesetipp ** Ich finde, ein Garten ist ein Geschenk. Eine Diskussion über Für und Wider des Gärtnerns, ob Gärtnern eher eine Modeerscheinung oder Therapie ist und was es mit Sinnsuche zu tun hat, kann man aktuell online bei „Der Freitag“ nachlesen: https://www.freitag.de/autoren/michael-angele/die-gartentherapie

** Blüte des Tages **: argentinischen Eisenkraut

Juni | Welcome to the jungle.

Da waren wir zwei Wochen nicht im Garten und schon ist alles wild zugewuchert und in die Höhe geschossen. Parzelle 22 – ein kleines unfassbar grünes Stückchen Erde. Und es sind eindeutig die Tage des Blattgemüses. Salate und Mangold kommen bei uns nun auf den Teller. Großartig. Vor allem von der Mangoldsorte „Glatter Silber“, die wir auch über VERN bezogen haben, sind wir begeistert. Bisher waren unsere Erfahrungen mit Mangold nicht soooo gut, egal ob im Hochbeet oder im Brandenburger Sandboden. Aber diesmal ist alles top. Und zwischen dem Mangold und unserem übrigen Gemüse wächst das Bergbohnenkraut in rauen Mengen. Für mich ist es die Kräuterentdeckung schlechthin – und nicht nur bei der Zubereitung von Bohnen, sondern auch für Kräuterpasta, Salate & Co.

Etliche Zentimeter zugelegt haben auch die Königswinden. Ich bin wirklich erstaunt, dass aus diesem doch schon relativ alten Saatgut noch solche Pflanzen entstehen können. Wirsing, Kartoffeln und Salate stehen gut im Beet für diese Zeit im Jahr und weitere Erntefreuden in Form von Radieschen und Johannisbeeren versüßen die Tage im Garten.

Die Tomaten haben auch gut angedockt. Manche tragen sogar schon erste Früchte… Die Sorte links stammt aus Frankreich und heißt Marmande, sie ist angeblich eine ertragreiche rote Fleischtomate – wir haben sie zum ersten Mal und sind gespannt.

Wirklich alles ist jetzt in den Beeten auf dem Weg….

…. und es blüht an jeder Ecke

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Und sonst so: ein Igel spaziert spät am Abend von der Totholzecke aus durch unseren Garten – ob er unter dem Totholz lebt?; die hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad laden nicht gerade zu großen Sprüngen in Sachen Gartenarbeit ein – was noch geht ist Äste häckseln (in unseren Garten von außen reinragende Bäume haben wir etwas gekappt), Tomaten ausgeizen, Pläne schmieden und hier und da rumzupfen; ansonsten sommerliche Lethargie und Genuß; wir haben testhalber eine Wildtierkamera installiert um eventuell eine Fotodoku-Zeitraffer-Geschichte aufnehmen zu können; wir beobachten, dass wir dieses Jahr (neben diversen Hummelvölkern) auch erstaunlich viele Bienen im Garten haben – große Freude; Eidechse jetzt auch im Hochbeet gesichtet;

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Blüte des Tages: Duftwicke (eine wahre Gartenüberraschung… bisher hatte ich sie kaum wahrgenommen an dieser Stelle, sie war von anderen Pflanzen zugewuchert, aber dieses Jahr wächst sie wunderschön neben dem Kompost und begrünt das untere Gartenende Richtung unserer Nachbarn – hier darf sie sich auch gerne weiter ausbreiten)

So sieht’s aus:

Mai | Juni | Plötzlich Sommer.

So gemütlich wie unsere Eidechsen auf unserem Totholzhaufen hatten wir es auch (fast). Vier Tage im Garten voller Sonne und bunter Blütenpracht aber auch mit einer guten Dosis Gartenarbeit. So haben wir Sträucher geschnitten und gehäckselt (ein kleines Baumfresservideo folgt in Kürze), Unkraut gejätet (das wächst nämlich in dieser Zeit mit Wärme und Regen ganz beächtlich), Dahlien & Tomaten gegossen (und alles andere natürlich auch) und: erste Erdbeeren genossen. Mmmmh.

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Und sonst so: * die Kürbisse fühlen sich auf dem Kompost pudelwohl; auch die Kompostecke soll in diesem Gartenjahr schöner werden: mit Klickparkett (ausgesondert von unserem Balkon) davor und Duftwicke nebenan; * die ersten Tomaten und Bohnen gedeihen im oberen Gartenteil (im ehemaligen „Staudenbeet“); * der Pfirsich erholt und erholt sich zu unserer großen Freude – und er trägt erstaunlich viele Früchte, vielleicht ernten wir 2019 die ersten Pfirsiche!?; * die Rumpelecke hinter der Gartendusche ist aufgeräumt und neben Stockrosen gedeihen dort nun hoffentlich auch Königswinden;

* ein weiteres Kilo Rhabarber konnten wir ernten; * weitere Bodenanalysen und entsprechende Düngungen mit Holzasche (Kalium) und Hornspänen (Stickstoff und Phosphor) in den jeweiligen Gemüsebeeten; * laue Grillabende mit Besuch und Feuertonne; * Ausbau der Bewässerung in den oberen Gartenteil und Feinjustierung der bestehenden Bewässerung – bei den in den kommenden Tagen erwarteten Temperaturen gerade zum richtigen Zeitpunkt;

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Blüte des Tages: erste Pfingstrose des Jahres

Mai | 22 Tomaten und 19 Dahlien.

Herrje, jetzt ist die Hütte aber langsam voll. Gestern und heute haben wir tatsächlich sagenhafte 22 Tomatenpflanzen, 5 Hokkaido-Kürbisse, 2 Zucchinipflanzen, 9 Cornichons-Gurken, 3 Kohlrabipflänzchen in die Erde und 19 Dahlien-Knollen unter die Erde gebracht. Auch unseren Gartennachbarn haben wir Tomaten und Kürbis abgegeben, im Gegenzug bekamen wir eine Handvoll Weißkohlpflänzchen und eine Einladung zum wundervollen Rhabarberkuchen.

Das Bewässerungssystem ist nun vollständig verlegt und wir sind froh, dass es dieses Frühjahr nun doch hin und wieder mal regnet. Trotzdem sind unsere vier Wassertonnen nach einem Wochenende wieder leergegossen. Der Garten hat in den letzten zwei Wochen auf jeden Fall einen riesigen Entwicklungssprung gemacht. Die Kartoffeln waren nun auch soweit aus der Erde, dass sie angehäufelt werden konnten. Das fördert die Knollenbildung und damit die Ernte und sieht auch noch lustig aus.

Der Topinambur ist auch schon ganz gut gewachsen und deutlich zu erkennen:

Jetzt beginnt die schönste Gartenzeit, alles wächst dicht, ist herrlich grün und satt, wuchert, ist voller Fülle und in bunten Farben.

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Und sonst so: wir freuen uns sehr, dass es unserer Brombeere so gut geht – sie blüht, treibt freudig aus und hat einen Absenker gebildet (den wir direkt in einen Topf mit Erde gesteckt haben, so dass er dort hoffentlich anwurzelt und wir dann bald einen Ableger nehmen können und eine zweite Brombeerpflanze in unserem Garten ziehen); unsere Rechnung „sämtlicher Boden bedeckt = weniger Unkraut“ scheint aufzugehen; der Pfirsichbaum ist weiterhin auf dem Weg der Besserung, bekommt aber immer noch regelmäßig die Sprühkur mit Schachtelhalm und Knoblauch; wohoo: 1,6 kg Rhabarber nehmen wir mit nach Hause!

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Blüte des Tages: roter Klee

Schönstes Gartenplätzchen: old but gold – unsere Hollywoodschaukel

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