Juli | Sommer mit Marmande, Cornichons und so mancher Kuriosität.

Das ist nicht etwa der Filmtitel einer französischen Sommerkomödie sondern Ausdruck von purer Vorfreude. Vorfreude auf die Tomatensorte Marmande. Eine von ihr konnten wir schon probieren. Sie schmeckt unbeschreiblich gut. Die Marmande ist eine alte französische Sorte, die für ihren feinen Geschmack geschätzt wird. Sie ist nach der Stadt in Frankreich benannt, aus der sie stammt: Marmande im Departement Lot-et-Garonne in der Region Aquitanien. Ihre Entwicklung verdankt sie einer Reblaus Plage, von der der Weinbau im 19. Jahrhundert in dieser Region betroffen war. Die Reblaus hatte zu dieser Zeit zahlreiche Weinreben vernichtet. Damit begannen viele Winzer, stattdessen Tomaten anzubauen, die in der damaligen Zeit in Europa erst kürzlich entdeckt worden waren.

Marmande bildet tiefrote, flachrunde, gerippte Fleischtomaten, die zwischen 200 und 250 Gramm wiegen und sich auch gut zum Füllen eignen. Sie wächst auch noch relativ gut bei kälteren Witterungsbedingungen und auch gut im Freiland (wer braucht da schon noch ein Tomatenhaus?). Sie ist keine Hybridsorte, das heißt man kann aus ihren Früchten direkt wieder Saatgut für das nächste Jahr gewinnen. Und alte Sorten sind so schützenswert – und viel geschmackvoller als der wirklich sehr begrenzte Tomatenhorizont, den uns der Handel anbietet. Und so haben wir auch noch ein wenig Frankreichurlaub in unserem Garten.

Auch toll in diesen Tagen: selbstgemachtes Wassereis und Brombeeren. Wenn auch nicht Wassereis aus Brombeeren.

Und – um nochmal kurz den Schwenk zurück zu Frankreich zu machen – wir haben die ersten Cornichons eingemacht. Vielmehr hat Rainer unsere ersten Cornichons eingemacht. In rund vier Wochen können wir sie dann genießen.

Kurios wachsen aktuell eine unserer Kletterzucchini (ja die, von denen wir immer noch gehofft hatten, es wären Hokkaido-Kürbisse… da ist anscheinend beim Abfüllen des Saatgutes so einiges schief gelaufen) und die Prunkwinde. Erstere hat rüberjemacht. Ja das kann man im Osten sagen. Rüber über den Zaun und dann zack, rein in die nebenstehende Hainbuche. Und dann den Baum rauf. Morgens sind nun leuchtend gelbe Zucchiniblüten in der Buche zu sehen. Ach ja, Zucchini vom Baum geerntet haben wir auch schon.

Die Königswinde dagegen ist uns auf’s Dach gewachsen. Wir sind gespannt, ob ihr das auf Dauer nicht doch zu heiß wird auf schwarzem Untergrund. Lustig sieht es aber aus.

Und sonst so: Es ist Erntezeit!

Blüte des Tages: Lavendel

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