Mai | Laubenliebe mit Rauspund.

Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, die Gartenlaube innen etwas schöner zu gestalten. Bei Übernahme des Gartens hatten wir uns ja erstmal nach unserem Geschmack eingerichtet, die anderen Jahre lag der Fokus dann doch eher außerhalb der Hütte. Einige Möbel hatte ich in den letzten Wochen ja schon gestrichen, jetzt kam noch der Kleiderschrank dazu. Ein paar neue Staumöglichkeiten, eine Lampe hier, eine Vase dort und zack sieht das schon viel wohnlicher aus. Auch die Veranda ist jetzt mit Lichterkette und noch mehr Kerzen für laue Sommernächte gerüstet.

Und wie das eben irgendwie immer so ist, wenn man in einer Ecke des Gartens oder – wie in diesem Falle – in einer Ecke der Gartenlaube anfängt rumzuwursteln: es kommt stets eins zum anderen und ehe man sich versieht, hat man 3 Tage durchgeackert. In dieser Episode ging das so: ach ja ich streiche mal den Kleiderschrank, schiebe diesen also aus der Laube nach draußen, streiche ihn und bevor wir ihn wieder reinschieben denken wir „mmh ob wir nicht doch mal die Chance nutzen und nun mal unter diesen PVC Boden (den die Vorpächter im Innenraum verlegt hatten) schauen, wie da das Holz aussieht?“. Gedacht, getan. Ja und wie schon vermutet („mmh an dieser einen Stelle zwischen Bett und Kleiderschrank da gibt der Boden immer so nach, wenn man drüber geht“), tat sich dort auf den Holzdielen ein großer moddriger Fleck auf. Im Nachhinein kein Wunder, denn durch die PVC Auflage konnte das Holz ja nicht atmen. Also haben wir in einer Hau-Ruck-Aktion die Laube komplett leer geräumt, den PVC-Belag rausgerissen, zwei Drittel der Bodendielen rausgerissen (bzw. erstmal rausgeschraubt – unser Vorpächter entpuppte sich im Nachhinein als passionierter Heimwerker der die Dielen bzw. den Rauspund, die sich mit Nut und Feder ja leicht verklicken lassen und hinreichend stabil sind, auch noch fein säuberlich mit je 4 Schrauben pro Diele an den Querbalken festschraubte) und dann: waren wir erstmal für ein paar Stunden im Baumarkt.

Nach akkurater und richtiger Berechnung der jeweiligen Dielenlängen durch einen promovierten Mathematiker und den entsprechenden Zuschnitt durch den Bauhaus-Mitarbeiter unseres Vertrauens, konnten wir die neuen Rauspund-Planken auslegen. Wir haben uns für Douglasie entschieden, da sie wohl besser mit Bodenfeuchtigkeit zurecht kommt. Sie zählt hierzulande zu den Neophyten, ist also in unseren heimischen Wäldern als invasiv eingestuft – vielleicht ist es in dieser Hinsicht also ganz gut, dass sie nun zerstückelt auf unserem Laubenboden liegt. Oder anders ausgedrückt: irgendeinen (Öko-)Tod muss man als Konsument sterben.