April | High up in the sky.

Für unsere Brombeere gibt es momentan nur ein Motto. The only way is up. Wohoo, sie wächst und wächst unglaublich gut. Wann gibt’s endlich ein paar Beeren? Die würden wir am liebsten jetzt schon auf dem Rücken im Gras liegend direkt vom Strauch zupfen während wir in den blauen Himmel schauen und die Wolken über uns vorbeiziehen.

Achso stimmt, es ist ja erst April. Und Ostern. Die letzten drei Tage waren wir wieder viel im Garten. Ich vermute im Corona-Jahr 2020 wird es weltweit die tollsten Gärten und Balkon geben. Entweder man ist zuhause, im Supermarkt oder im Baumarkt. Und dann eben im Garten. Auf Parzelle 22 blüht alles schon wie verrückt. Und wie immer bin ich erstaunt vor der Leistung der Natur und entzückt von ihrer Schönheit.

Irgendwann im Herbst 2018 haben wir an unserem zugegeben bereits etwas älteren Rosmarin Absenker gebildet. In der Hoffnung, dass diese anwurzeln und als back-up dienen, falls der alte Strauch doch irgendwann abfriert. Wenn man an den letzten „Winter“ denkt, klingt das in der Tat etwas abwegig, aber wer weiß schon wie der Nächste wird? Grundsätzlich beschleicht mich sowieso immer mehr das Gefühl, dass wir Gärtner uns kaum mehr an alte Bauernregeln, Jahreszeiten und andere bisher geltenden Wahrheiten halten können. Aber wir sind ja flexibel und grundsätzlich optimistischer Natur. Zurück zu den Absenkern des Rosmarins. Gegenüber der Vermehrung durch Stecklinge war die Absenker-Methode eindeutig erfolgreicher. Man biegt einen langen Zweig der Mutterpflanze einfach Richtung Erde, ritzt ihn mit einem Küchenmesser leicht an und drückt diese Stelle entweder direkt in den Boden oder in einen mit Erde gefüllten Topf. Stein drauflegen, immer mal wieder wässern, warten, irgendwann wenn sich ausreichend Wurzeln gebildet haben abschneiden und auspflanzen.

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Was gibt es sonst noch Neues? (1) Wir haben uns dieses Jahr mit einem Frühbeet ausprobiert. Erst ist es uns ausgetrocknet, da sich der Deckel unter der Woche aufgeklappt hat. Dann haben wir das Frühbeet an die Bewässerung angeschlossen und den Deckel mit einem Stein beschwert. Das hat so ein gemütliches Klima geschaffen, dass direkt ein ganzer Ameisenstamm zu unserem Spitzkohl eingezogen ist. Jetzt sind nur noch zwei bis drei kleine Kohlpflänzchen übrig, die es eventuell noch schaffen könnten. Wir haben nochmal nachgezogen. (2) Ein komplett neues Beet ist auch noch entstanden in den letzten Tagen. Die inzwischen monstergroße Thujahecke wurde mehr oder minder halbiert, die Teppiche von Maiglöckchen haben wir entweder umgesiedelt oder an unsere Nachbarin verschenkt und nun sollen Bohnen und Kartoffeln zukünftig hier wachsen. Und falls wir uns doch noch für ein keines Gewächshaus entscheiden, hätten wir hier schon mal den Platz dafür geschaffen. (3) Zu guter letzt haben wir einen dritten Kompost aufgebaut. Mit zwei Steckkompostern ging unsere Rechnung einfach nicht mehr auf. (4) Unter dem Pfirsichbaum soll es dieses Jahr auch endlich schöner werden. Erste Vorarbeiten hab ich gestern schon abgeschlossen, der Weg ist etwas weiter gezogen und schön gemulcht. Hier sollen dann alle Dahlien eingepflanzt werden und eine „wilde aber gepflegte Blumenwiese“ entstehen.

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Hier noch der aktuelle Blick auf den Stand der Apfelblütenentwicklung:

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Und sonst so:

>> Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt. << (afrikanisches Sprichwort) Ein Gartennachbar ist groß in die Baumschule eingestiegen und hat uns netterweise gleich drei Pfirsichnachkömmlige überlassen; die ersten Eidechsen der Saison gesichtet, munter aufgetaut; es ist coronabedingt noch stiller am Funkerberg ohne Fluglärm; Greifvögel kreisen am Himmel (Habichte?); die ersten hartgesottenen Gartennachbarn übernachten schon am Berg bei Nachttemperaturen von 2-5 Grad, wir wollen da doch lieber das nächste Wochenende abwarten; unglaublich viele Marienkäfer sind dieses Frühjahr in unserem Garten unterwegs; was soll man sagen: es ist (leider schon wieder) viel zu trocken, kein Regen weit und breit in Sicht und andauernde hohe Waldbrandgefahr; trotzdem schön – es ist Frühling ♡ #stayatyourgarden statt #stayathome